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Mecklenburg-Vorpommern Geringere Apfelernte als im Vorjahr erwartet

(Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa)

Trotz einer reichen Blüte sind die Erwartungen an die Apfelernte in MV dieses Jahr nicht sehr groß. Ein Grund dürfte die große Vorsommertrockenheit und in der Folge ein starker Junifruchtfall sein.

Schwerin (dpa/mv) - Die Apfelbauern in Mecklenburg-Vorpommern rechnen mit einer geringeren Apfelernte als im sehr ertragreichen vergangenen Jahr. Nach Befragungen von Betriebsleitern sagte Mecklenburg-Vorpommerns Obstbauberater Rolf Hornig, es werde aus heutiger Sicht mit rund 23.000 Tonnen Äpfeln gerechnet. "Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt von 30 Prozent und von rund 40 Prozent gegenüber dem sehr ertragreichen Erntejahr 2022." Im vergangenen Herbst wurden demnach 38.586 Tonnen Äpfel in MV geerntet.

Für die geringere Ertragserwartung sieht Hornig mehrere Gründe. Zum einen habe es Anfang April Spätfrostschäden an den Blütenknospen gegeben, sagte er. Dann seien während der großen Vorsommertrockenheit im Juni viele Früchte abgefallen. Einige Sorten - zum Beispiel Boskop - tragen nach seinen Worten zudem nach einem sehr guten Jahr im darauffolgenden deutlich weniger. Manche Plantagen seien auch altersbedingt gerodet worden und würden jetzt neu bepflanzt. Auch das trage zur geringeren Erwartung für die Ernte im Herbst bei.

Mitte Mai hatte Hornig noch auf eine reiche Ernte gehofft. Die Apfelbäume blühten später als in den vergangenen Jahren, was die Gefahr von Spätfrostschäden minderte. Das Wetter war dann sonnig und relativ warm und bot damit gute Voraussetzungen für den Flug von Honigbienen und Wildinsekten, die auch wichtig für die Bestäubung sind. Allerdings wies Hornig damals schon auf die Tatsache hin, dass die Bäume im Juni noch einmal Fruchtansatz abwerfen. Das sei ein normaler Vorgang. Erst danach wisse man, wie die Ernte werde.

Die Qualität der Früchte an den Bäumen ist Hornig zufolge bisher gut. So gebe es aufgrund des sehr niederschlagsarmen Wetters seit der Blüte bisher keine Probleme mit Schorfbefall - der laut Hornig gefährlichsten Pilzerkrankung im Apfelanbau.

Der Apfel ist die mit weitem Abstand bedeutendste Baumobstart in Mecklenburg-Vorpommern. Die amtliche Statistik weist Hornig zufolge 44 Betriebe mit Apfelanbau aus. Sie bewirtschaften demnach gut 1500 Hektar Plantagen. Der größte Teil der Ernte werde in MV zu Saft, Mark, Mus und Trockenobst verarbeitet.

Quelle: dpa

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