Mecklenburg-Vorpommern Linke beantragt öffentliche Sondersitzung zur Unimedizin
26.08.2021, 17:09 Uhr
(Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa)
Rostock (dpa/mv) - Nach Berichten über personelle und finanzielle Probleme am Uniklinikum Rostock hat die Linksfraktion eine öffentliche Sondersitzung des Bildungsschusses des Landtags beantragt. Diese solle in der kommenden Woche stattfinden, teilte die Fraktion am Donnerstag mit.
"Der gegenwärtige Zustand am Uniklinikum Rostock ist unhaltbar", kritisierte die Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg. "Offenbar ist weder die personelle Ausstattung für die Erfüllung des medizinischen Versorgungsauftrags gegeben noch stimmen die Finanzen." Es müsse lückenlos aufgeklärt werden, wie es zu dieser verfahrenen Situation kommen konnte. Die Landesregierung und der Aufsichtsratsvorsitzende sollten deshalb im Ausschuss Rede und Antwort stehen.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass der ärztliche Vorstand der Universitätsmedizin Rostock (UMR), Professor Christian Schmidt, vorübergehend von seiner Tätigkeit freigestellt wurde. "Anlass ist die Erfordernis, unternehmensinterne Sachverhalte neutral und sachgerecht aufzuklären", hieß es in einem schriftlichen Statement der Universitätsmedizin. Die ärztliche Leitung übernimmt Stellvertreter Christian Junghanß.
Vor einer Woche hatte die Leitung des UMR zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt, nachdem Ärztinnen und Ärzte Kritik am Sparkurs geübt hatten. Bereits Anfang August seien für das laufende Jahr zusätzlich zwei Millionen und für das kommende Jahr fünf Millionen Euro freigegeben worden, teilte das UMR mit.
Der Vorstand betonte, auf die bevorstehende vierte Welle der Corona-Pandemie sei die Unimedizin, entgegen der aktuellen Berichterstattung, gut vorbereitet. "Unsere erfahrenen und kompetenten Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte sind auf steigende Patientenzahlen im Herbst eingestellt, so dass wir keinen Anlass zur Sorge sehen", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Emil Reisinger.
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