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Mecklenburg-VorpommernMehr Raum für Erinnerung: Gedenkstätte Wöbbelin erweitert

02.12.2025, 15:57 Uhr
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Die Gedenkstätte Wöbbelin erinnert an das einstige KZ-Außenlager. Ein neuer Anbau und erweiterte Lehrangebote sollen nun mehr Möglichkeiten für die Gedenkstätten- und Erinnerungsarbeit bieten.

Wöbbelin (dpa/mv) - Die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin hat nach monatelanger Sanierung ihre Räumlichkeiten für Besucherinnen und Besucher erweitert. Ein neuer Anbau samt "Klassenzimmer" für Unterrichtseinheiten und Veranstaltungen biete nun mehr Möglichkeiten für die Gedenkstätten und Erinnerungsarbeit, teilte der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit. Lehr- und Vermittlungsangebote seien ausgeweitet worden, Führungen und Workshops könnten künftig in modernen Räumlichkeiten stattfinden.

Zudem seien technische Anforderungen an Ausstellungen sowie Archiv- und Büroflächen, erfüllt worden. Die Kosten für die Sanierung und die Erweiterung belaufen sich auf rund 750.000 Euro, wie der Landkreis mitteilte. Das Geld stammt demnach aus dem Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR, das der Gemeinde Wöbbelin zur Verfügung gestellt wurde.

Erinnerungsort für NS-Zeit

Die Gedenkstätte setzt sich zum einen mit dem Leben des deutschen Dichters Theodor Körner und seiner politisch-ideologischen Vereinnahmung durch nachfolgende Generationen in einer Ausstellung auseinander, zum anderen erinnert die 1965 eröffnete Einrichtung an die Geschichte des Konzentrationslagers bei Wöbbelin.

Das Außenlager war laut der Bundeszentrale für politische Bildung Anfang 1945 errichtet worden und existierte für etwa zehn Wochen. 5.000 Menschen waren in der Zeit dort interniert, unter anderem, weil es ab Mitte April 1945 zum Auffanglager für mehrere Räumungstransporte aus anderen KZ-Außenlagern wurde. Fast 1.000 Menschen starben infolge extremer Haftbedingungen an Krankheiten, Hunger und Erschöpfung.

Quelle: dpa

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