Mecklenburg-VorpommernModerner Übungsturm für Feuerwehren in Betrieb
Rettungs- und Löscheinsätze stellen Feuerwehrleute immer wieder vor neue Herausforderungen. Um für möglichst viele gerüstet zu sein, können die Einsatzkräfte jetzt in Deutschlands größtem Landkreis unter modernen Bedingungen üben.
Neubrandenburg (dpa/mv) - Die Feuerwehren an der Mecklenburgischen Seenplatte haben eine neue moderne Trainingsmöglichkeit: Auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr in Neubrandenburg wurde am Dienstag ein "multifunktionaler Übungsturm" in Betrieb genommen. An dem etwa 17 Meter hohen Bauwerk können die Feuerwehrleute unterschiedliche Rettungsszenarien trainieren, wie der Leiter der Berufsfeuerwehr Frank Bühring sagte. Dazu gehört die Bergung von Menschen aus höheren Stockwerken per einfacher Leiter, Auto-Drehleiter oder Abseilen.
"Auch die Rettung aus Schächten oder die Sicherung von Leuten beim Abseilen können wir üben", erläuterte Bühring. Der schmale Turm, der an einen mehrgeschossigen Plattenbau erinnert, gehört zu einer Gesamtinvestition von 6,6 Millionen Euro, mit denen die Stadt Neubrandenburg den gesamten Standort von Berufs- und freiwilliger Feuerwehr in Neubrandenburg in den vergangenen Jahren auf den neuesten Stand gebracht hat. "Wir haben in die Sicherheit unserer Einwohner investiert", sagte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos).
Für das Geld wurden zwei größere Fahrzeughallen samt eigener Waschanlage sowie der Übungsturm gebaut. "Die Waschhalle ist wichtig, um die moderne und teure Technik auch entsprechend pflegen zu können", sagte Bühring. Der Übungsturm ist auch eine Art neuer "Landmarke": Er steht an der Umgehungsstraße und ist nachts aus Sicherheitsgründen beleuchtet, da daneben der Hubschrauberlandeplatz für die Rettungskräfte liegt.
Zur Neubrandenburger Berufsfeuerwehr gehören derzeit 94 Frauen und Männer, die bei Bedarf auch im Umland eingesetzt werden. Die Seenplatte ist mit rund 5500 Quadratkilometern Fläche doppelt so groß wie das Saarland und so der mit Abstand größte Landkreis in Deutschland. Über solche Trainingsmöglichkeiten verfügen im Nordosten wenige Berufsfeuerwehren, die generell nur in größeren Städten angesiedelt sind.