Mecklenburg-VorpommernRügener LNG-Terminal: Tunnelbohrmaschine wird freigebaggert

Rund um das geplante LNG-Terminal auf Rügen nehmen die Arbeiten weiter an Fahrt auf - trotz Kritik. Inzwischen wird auch auf See gebaggert. Dabei geht es aber noch nicht um die Anbindungsleitung.
Lubmin (dpa/mv) - In Vorbereitung für den Bau des umstrittenen Terminals für Flüssigerdgas (LNG) auf der Insel Rügen haben Baggerarbeiten auf See begonnen. Es geht nach Informationen des Gasnetzbetreibers Gascade vom Mittwoch allerdings noch nicht um die eigentliche Verlegung der Anbindungspipeline. Vielmehr werde vor Lubmin eine unter dem Meeresboden liegende Tunnelbohrmaschine geborgen. Diese liegt dort seit der Fertigstellung eines sogenannten Microtunnels, durch den die Leitung in Lubmin anlanden soll.
Im Einsatz unweit des Lubminer Industriehafens sind den Angaben zufolge das Bagger- und Bergeschiff "Gungner R" sowie der unterstützende Schlepper "Skinfaxer R". Die Schiffe "Hugin R" und "Munin R" transportierten den Aushub ab, der bei der Freilegung der Tunnelbohrmaschine entstehe. Mit dem Sand werde nach Abschluss der Arbeiten die entstandene Grube wieder aufgefüllt.
Der Microtunnel war den Angaben zufolge bereits im Anfang Mai fertiggestellt worden - damals war noch der Energiekonzern RWE der Vorhabenträger. Mittlerweile hat Gascade übernommen. Die Tunnelbohrmaschine befinde sich etwa zwei Meter unter dem Meeresgrund.
Die Bergung der Tunnelbohrmaschine und Wiederverfüllung der Grube sollen Anfang kommender Woche abgeschlossen sein. Die Tunnelbohrmaschine soll nach Mukran gebracht werden, um auch hier einen Microtunnel zu bohren. Dafür wird dort an Land derzeit eine Baugrube ausgebaggert.
Die zuständige Behörde hatte kürzlich die Genehmigung für diese sogenannten bauvorbereitenden Maßnahmen erteilt. Nach Angaben des Schweriner Wirtschafts- und des Schweriner Umweltministeriums sind alle Bauarbeiten reversibel. "Die Zulassung dieser Maßnahmen hat keine vorwegnehmende Wirkung für die Entscheidung im Verwaltungsverfahren über diesen Abschnitt", hieß es. Bei Kritikern des Projekts hatte diese Genehmigung für Empörung gesorgt.
Seit Dienstag liegen im Rahmen der öffentlichen Beteiligung weitere Unterlagen für die geplante Anbindungsleitung aus.