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Nordrhein-Westfalen 280-Meter-Schornstein von Kraftwerk wird gesprengt

Im Ruhrgebiet weicht ein weiteres Stück Steinkohlegeschichte: Am Gersteinwerk in Werne wird ein nicht mehr gebrauchter hoher Kamin gesprengt. Damit will RWE Platz schaffen für Neues.

Werne (dpa/lnw) - RWE lässt es krachen: Ein 280 Meter hoher Schornstein am Kraftwerksstandort in Werne im Ruhrgebiet wird heute (11.00 Uhr) gesprengt. Der weithin sichtbare Kamin gehört zum seit 2019 stillgelegten Steinkohleblock des Kraftwerks Gersteinwerk des Energieunternehmens RWE, der seit vergangenem Jahr zurückgebaut wird. Für die Sprengung wird ab dem Morgen ein Sperrradius von 400 Metern rund um den Schornstein eingerichtet. Eine Spezialfirma soll den Kamin am Vormittag kontrolliert zu Boden zu bringen.

Dafür sind im Kamin insgesamt 140 Kilo modernes Dynamit verbaut worden, wie der Sprengmeister Eduard Reisch vorab erläuterte. Damit der fast 15.000 Tonnen schwere Koloss sicher in die geplante Richtung kippen kann, sind Reisch zufolge zuvor riesige Kippgelenke aus Stahl verbaut worden. 

Altes geht, Neues soll kommen

Am Gersteinwerk in Werne wird seit 1917 Strom erzeugt - zunächst mit der Steinkohle aus den umliegenden Zechen, seit den 1970er Jahren auch mit Erdgas. 2019 war der Steinkohleblock dann stillgelegt worden. Seit vergangenem Jahr läuft der Rückbau, der Ende nach RWE-Angeban des Jahres abgeschlossen sein soll. 

Damit will RWE auch Platz schaffen für Neues: Entstehen soll nach dem Wunsch des Energieunternehmens am Standort ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk mit einer Nennleistung etwa 800 Megawatt. Die entsprechenden Planungen laufen, eine finale Investitionsentscheidung sei aber noch nicht gefallen, heißt es von RWE.

Quelle: dpa

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