Rheinland-Pfalz & SaarlandLänderchefs fordern Anrechnung für grünen Stahl bei Autos

Elf Regierungschefs machen Druck: Grüner Stahl soll beim CO₂-Flottengrenzwert für Autos zählen. Was Initiatorin Anke Rehlinger sich davon erhofft.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Auf Initiative der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und ihres niedersächsischen Amtskollegen Olaf Lies (SPD) haben sich elf Regierungschefs an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt. In einem Brief fordern sie die Berücksichtigung von grünem Stahl bei der Berechnung von CO₂-Flottengrenzwerten für Pkw.
Hintergrund: Die EU hat Grenzwerte für den durchschnittlichen CO₂-Ausstoß von neu zugelassenen Autos festgelegt. Stahl macht einen großen Teil der Fahrzeugmasse aus, daher sind die CO₂-Emissionen bei der Stahlproduktion ein wichtiger Faktor für die Gesamt-CO₂-Bilanz eines Autos. Grüner Stahl wird allerdings mit umweltfreundlicheren Verfahren hergestellt, die weniger CO₂ ausstoßen.
"Wir erhoffen uns, dass wir auch bei der EU-Kommission noch mal auf eine wie ich finde sehr günstige Situation aufmerksam machen können", sagte Rehlinger vor Journalisten in Saarbrücken. "Nämlich, dass wir zum einen wirklich einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Und damit gleichzeitig einen Leitmarkt, nämlich den für Grünen Stahl, anreizen können - ohne dass man dabei irgendjemanden vor den Kopf stoßen muss."
Letztendlich gehe es auch darum, wie man klug Klimaziele erreichen könne, wenn der Absatz von Elektrofahrzeugen nach wie vor ein bisschen hänge. "Nur das Messen am Auspuff allein" sei "vielleicht nicht die einzig glückselig machende Betrachtungsweise", so die Ministerpräsidentin.