ThüringenLetzter Arbeitstag für langjährigen Wartburg-Burghauptmann

Eisenach (dpa/th) - Der langjährige Burghauptmann der Wartburg, Günter Schuchardt, geht in den Ruhestand. Schuchardt, der das Amt seit 1995 inne hatte, absolvierte am Montag seinen letzten Arbeitstag auf der Burg, wie die Staatskanzlei mitteilte. Zuvor war er bereits seit 1987 auf der Wartburg tätig. Schuchardt habe mit seinem Einsatz einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt der vielfältigen Thüringer Kulturlandschaft geleistet, erklärte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Schuchardt hatte auch den Museumsverband Thüringen mitbegründet und war von 2003 bis 2019 dessen Präsident.
Auf der Wartburg, die seit 1999 zum Unesco-Welterbe gehört, hatte der Kirchenreformator Martin Luther 1521/22 das Neue Testament ins Mittelhochdeutsche übersetzt. Günter Schuchardt war in seiner Tätigkeit für mehrere Landesausstellungen verantwortlich, so für die zur Heiligen Elisabeth im Jahr 2007 und zum Reformationsjubiläum 2017. In diesem Jahr steht das 500. Jubiläum der Bibelübersetzung im Mittelpunkt.
Nachfolgerin von Schuchardt ist Franziska Nentwig, die ihr Amt als "Frau Burghauptmann" am 1. Juli antritt. Die Funktion Burghauptmann ist eine Art Geschäftsführer der Wartburg-Stiftung. Die 1992 gegründete Stiftung hat die Aufgabe, die Wartburg und ihre Kunstschätze in würdiger Form als Kulturstätte von internationalem Rang und Denkmal der deutschen Geschichte zu erhalten und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Sie hat 38 Beschäftigte und verwaltet einen Etat von rund 9 Millionen Euro im Jahr.
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