Reise

Briefmarken mit Kultstatus Blaue und Rote Mauritius in Berlin

Das sogenannte Mauritius-Tableau, unter anderem mit der Blauen Mauritius (oben rechts), in der Schatzkammer des Museums für Kommunikation in Berlin.

Das sogenannte Mauritius-Tableau, unter anderem mit der Blauen Mauritius (oben rechts), in der Schatzkammer des Museums für Kommunikation in Berlin.

(Foto: dpa)

Das lässt wohl das Herz eines jeden Philatelisten höher schlagen: Zum ersten Mal zeigt ein Berliner Museum die sonst in der Welt einzeln verwahrten, legendenumwobenen Briefmarken Rote und Blaue Mauritius in einer gemeinsamen Ausstellung. Die weltweit einzigartige Schau zeigt zudem einen großen Teil der heute noch existierenden 27 Mauritius-Marken und viele andere derartige Schätze.

Kostbar: Eine unter dem Namen Rote Mauritius ...

Kostbar: Eine unter dem Namen Rote Mauritius ...

(Foto: dpa)

Sie gehören zu den wertvollsten Briefmarken der Welt: Die Blaue und die Rote Mauritius. Erstmals werden die in aller Welt verwahrten seltenen Mauritius-Marken jetzt gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen sein. Die Schau im Berliner Museum für Kommunikation "Das Treffen der Königinnen in Berlin" ist weltweit einzigartig: Sie zeige rund drei Viertel der heute noch existierenden 27 Mauritius-Marken, teilte das Museum mit, das selbst im Besitz einer Blauen und einer Roten Mauritius ist. Berlin ist vom 2. bis 25. September die einzige Station der Ausstellung. Die Raritäten werden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gezeigt.

Die 1847 in der britischen Kronkolonie Mauritius herausgegebenen Marken stammen unter anderem aus den Sammlungen der britischen Königin Elisabeth II. (die sich für die Schau von zwei besonders schönen und gut erhaltenen Mauritius-Exemplaren getrennt hat), der British Library, der Postmuseen in Den Haag und Stockholm und des Blue Penny Museums in Port Louis auf Mauritius. Auch Privatsammler stellen für die Schau in Berlin ihre Kostbarkeiten zur Verfügung.

... und eine als Blaue Mauritius bekannte Briefmarke in der Schatzkammer des Museums für Kommunikation.

... und eine als Blaue Mauritius bekannte Briefmarke in der Schatzkammer des Museums für Kommunikation.

(Foto: dpa)

Um viele der Marken ranken sich Mythen und Legenden, jede hat eine ganz eigene Geschichte. Allein der sogenannte Bordeaux-Brief habe einen Wert von vier Millionen Euro, sagte eine Museumssprecherin. Der sowohl mit einer Blauen als auch einer Roten Mauritius frankierte Brief war 1902 von einem französischen Schuljungen im Archiv einer Weinhandlung entdeckt worden.

Die blauen Two-Pence- und die roten One-Penny-Marken waren in einer Auflage von jeweils 500 Stück herausgegeben worden. Als Vorbild diente dem Graveur die erste Briefmarke der Welt, die britische "Penny Black" mit dem Profil der jungen Königin Victoria.

Für Einladung zum Kostümball

Es heißt, Lady Gomm, die Frau des Gouverneurs von Mauritius, habe die Marken damals eigens herstellen lassen, um ihre Einladungen zu einem Kostümball mit eigenen Briefmarken zu verzieren. Die Ausstellung zeigt die letzten drei erhaltenen Exemplare der von Lady Gomm versandten Umschläge. Einer der Umschläge befindet sich heute im Besitz von Königin Elisabeth II..

Ebenfalls aus der Sammlung der Queen kommt die berühmte ungestempelte Blaue Mauritius, die zu den besterhaltenen Stücken zählt. Sie war 1903 von einem Schotten in einem von ihm als Kind 40 Jahre zuvor angelegten Briefmarkenalbum entdeckt worden.

Die Ausstellungsmacher erwarten mehrere zehntausend Besucher. Es sei unwahrscheinlich, aber doch möglich, dass es noch irgendwo in der Welt unentdeckte Mauritius gibt, sagte Kurator Andreas Hahn. "Das ist der Traum jedes Philatelisten".

Quelle: ntv.de, dpa

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