Reise

Karibik für engagierte Reisende "Volunteering" liegt im Trend

Im Urlaub Gutes tun - das wollen immer mehr Reisende. Viele wollen nicht nur untätig am Strand liegen, sondern Land und Leute von einer anderen Seite kennenlernen oder ihrem Urlaubsparadies etwas zurückgeben. Möglichkeiten für ehrenamtliche Arbeit gibt es in der Karibik viele.

Karibische Riffhaie vor den Bahamas.

Karibische Riffhaie vor den Bahamas.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Themen wie nachhaltiges Reisen und soziales Engagement beschäftigen längst nicht mehr nur die Touristikindustrie, sondern haben auch bei den Urlaubern selbst zum Umdenken geführt. Viele wollen nicht mehr nur untätig am Strand liegen, sondern Land und Leute von einer anderen Seite kennenlernen oder ihrem Urlaubsparadies einfach etwas zurückgeben. Möglichkeiten für ehrenamtliche Arbeit gibt es in der Karibik viele, und "Freiwilligendienst" bedeutet hier Vergnügen inklusive. Schließlich kann man dabei durch das glasklare Meer schnorcheln, einsame Strände erkunden oder durch uralte Regenwälder wandern.

Schutz von Riffen und bedrohten Arten

Zahlreiche kleine und große Non-Profi-Organisationen sowie einige Spezial-Reiseveranstalter bieten "Volunteer-Packages" mit vielfältigen Tätigkeiten an. Angebote gibt es auf unterschiedlichen Aktivitätsniveaus und für viele Zielgruppen: von Jugendlichen über Erwachsene bis hin zu ganzen Familien.

Bedroht: Vom Zoll beschlagnahmte "Meeressouvenirs", vorn die Fechterschnecke, dahinter Muscheln, Steinkorallen und Meeresschnecken.

Bedroht: Vom Zoll beschlagnahmte "Meeressouvenirs", vorn die Fechterschnecke, dahinter Muscheln, Steinkorallen und Meeresschnecken.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Wer z.B. wissenschaftlich interessiert und fit genug für längere Schnorcheltouren ist, kann über das Earthwatch Institute die Arbeit von Marine-Wissenschaftlern auf den Bahamas unterstützen. Im Vordergrund stehen dabei Schutzmaßnahmen rund um die sensiblen Riffsysteme. Man hält Ausschau nach Verunreinigung oder Sturmschäden, repariert beschädigte Stellen, nimmt Wasserproben oder unterstützt Forscher bei Ansiedlung und Vermehrung von Korallen. Nach der Arbeit gibt es organisierte Ausflüge und Freizeitaktivitäten.

Bei einem Programm in Belize steht der Schutz einer anderen wichtigen karibischen Spezies im Mittelpunkt: die Riesenmuschel. Die bedrohte "Queen Conch" (Große Fechterschnecke oder Riesen-Flügelschnecke, Strombus gigas) ist für die Unterwasserwelt im karibischen Meer unersetzlich. Sie tilgt übermäßigen Algenbefall und bietet kleinen Lebewesen Schutz in ihrer großen Schale. Im Sapodilla Cayes Marinereservat können Urlauber dabei helfen, mehr über Lebensweise und Vermehrung dieser wichtigen Art herauszufinden. Das Reservat liegt am südlichen Ende des berühmten Barriereriffs und bietet neben der spektakulären Tauchlandschaft auch feine Sandstrände und üppig bewachsene Mangroven-Buchten – zum Erholen à la Robinson Crusoe.

Regenwald und Salsa

Wer eher das Element Erde bevorzugt und Spaß an exotischen Tieren hat, ist im Regenwald "Las Casas de la Selva" von Puerto Rico richtig. Hier dürfen Freiwillige das Geschlecht von Fröschen und Echsen bestimmen, Bäume vermessen und bedrohte Pflanzen einsetzen. Auf dem Freizeitprogramm stehen Vergnügungen wie Salsa-Kurse oder Ausflüge ins nah gelegene San Juan.

Strand neben Regenwald "La Selva" bei Fajardo, Puerto Rico.

Strand neben Regenwald "La Selva" bei Fajardo, Puerto Rico.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Um Regenwald und Tierschutz kümmert sich auf Trinidad das Asa Wright Nature Center. Freiwillige Helfer werden hier ebenfalls gerne empfangen. Im Reservat müssen z.B. Wege in Stand gesetzt, Beete gepflegt und nicht zuletzt auch Besucher versorgt werden (alle über earthwatch.org).

Nationalparks gibt es fast überall in der Karibik, sogar auf der niederländischen Antilleninsel St. Eustatius. Bei nur 3.200 Einwohnern ist auf dem winzigen "Statia" jede helfende Hand gerne gesehen. Die Organisation "Working Abroad" vermittelt Helfer in den Marine-Nationalpark, der sich u.a. für Schildkröten engagiert. Die bedrohten Tiere, darunter auch die gigantischen Lederschildkröten, suchen zwischen März und November gerne die Strände des beschaulichen Eilands zur Eiablage auf – ein kräftezehrendes Unterfangen. Freiwillige unterstützen in allen Bereichen des Parks vom Zählen, Vermessen und Markieren der Tiere bis hin zu administrativen Aufgaben. Ähnliche Schildkröten-Projekte gibt es in Grenada und an vielen Stränden überall in der Karibik (workingabroad.com).

Englischunterricht für Einheimische

Auch soziale und entwicklungspolitische Projekte bietet die Karibik engagierten Freiwilligen. Wer über ausreichen Sprachkenntnisse verfügt, kann über STA Travel oder Travel Works in der Dominikanischen Republik oder in Venezuela Englischunterricht für Einheimische erteilen. Handwerklich begabte Helfer reparieren Hand in Hand mit Einheimischen Sturm- und Katastrophenschäden und unterstützen den infrastrukturellen Aufbau in verschiedenen Regionen (travelworks.de, statravel.isvonline.org).

Getreu dem Motto "es gibt nichts Gutes, außer man tut es" sind dem persönlichen Engagement keine Grenzen gesetzt. Wer keinen ganzen Urlaub "opfern", aber dennoch helfen will, kann auch kleinere lokale Projekte unterstützen. Auf den Cayman Islands (Kaimaninseln) führen Urlauber z.B. Hunde aus dem Tierheim Gassi, und auf Aruba gibt es jährlich ein spektakuläres Riff- und Strandputz-Wochenende mit hunderten Freiwilligen.

Quelle: ntv.de, abe/inex

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