Vorteile und Gebühren im Check Amex-Kreditkarte: So viel kostet sie tatsächlich
08.05.2025, 09:35 Uhr (aktualisiert)
Die American Express Platinum Card gilt als Luxus-Kreditkarte. Aber was hat sie eigentlich drauf?
(Foto: istockphoto.com, American Express)
Die American Express Platinum Card ist die teuerste Kreditkarte, die es auf dem deutschen Markt gibt. Dafür bietet sie ein großes Leistungsspektrum und viele Boni. Wir rechnen nach, für wen sich dieses Preis-Leistung-Verhältnis lohnt.
Sich eine Premium-Kreditkarte wie die American Express Platinum Card anzuschaffen, will wohlüberlegt sein. Das liegt nicht an ihrem umfangreichen Leistungsumfang, sondern vielmehr an der Jahresgebühr von 720 Euro (60 Euro im Monat). Auf den ersten Blick wirken die Kosten der American Express Platinum Card hoch, gibt es doch bereits Kreditkarten für einen monatlichen Abschlag von 2,50 Euro. Aber die Platin-Kreditkarte bietet etliche Benefits – wiegen die die Kosten auf? Wir haben das derzeitige Angebot durchgerechnet.
American Express Platinum Card: Die Kosten und Vorteile im großen Rechen-Check
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Die Premium-Kreditkarte von American Express (kurz: Amex) bietet unter anderem ein umfassendes Versicherungspaket, diverse Guthaben für Reisen, Online-Shopping und mehr, Zutritt zu über 1.400 Airport-Lounges sowie die Teilnahme am Membership Rewards Programm. Das dicke Leistungspaket lässt American Express sich mit 60 Euro monatlich allerdings auch gut bezahlen.
- Kosten: 60 Euro monatlich / 720 Euro jährlich
Um zu prüfen, ob und für wen sich das lohnt, werfen wir zunächst einen Blick auf die Guthaben, die die American Express Platinum Card ihren Inhabern gewährt:
- Online-Reiseguthaben: 200 Euro jährlich
- Fahrtguthaben für SIXT ride: 200 Euro jährlich
- Restaurant-Guthaben: 150 Euro jährlich
- Online-Shopping-Guthaben: 90 Euro jährlich
Das sind insgesamt 640 Euro an diversen Guthaben pro Jahr, die Inhaber der Platinum-Kreditkarte einlösen können. Damit ist die Kartengebühr von 720 Euro jährlich schon fast wieder ausgeglichen. Hinzu kommen weitere Boni und Vorteile:
- Reise-Versicherungspaket: mindestens 115 Euro (laut American Express)
- Priority Pass für Lounge-Zutritt am Flughafen: regulär 459 Euro
Das Versicherungspaket, das unter anderem eine Auslandsreisekrankenversicherung, eine Reiserücktritt- und eine Gepäckversicherung beinhaltet, hat laut American Express mindestens einen Gegenwert von insgesamt 115 Euro. Addieren wir das zu den Guthaben, übersteigen die monetären Vorteile die Kosten der Karte hier um 35 Euro – ab hier wird die American Express Platinum Card also rentabel.
Darüber hinaus gehört auch der Priority Pass Prestige zum Vorteil-Portfolio der Kreditkarte. Dieser gewährt unbegrenzt kostenlosen Zugang zu weltweit über 1.400 Airport-Lounges für den Haupt- und den Platinum-Zusatzkarteninhaber und kostet regulär 459 Euro pro Pass.
Membership Rewards Punkte: So wirken sie sich auf die Rechnung aus
Auch das Membership Rewards Programm hilft dabei, dass sich die hohen Kartengebühren lohnen: Jeder Euro Kartenumsatz wird in einen Punkt für das Bonuspunkteprogramm umgewandelt und lässt sich in Sachprämien oder Meilen einlösen. Letztere ermöglichen bei genügend gesammelten Meilen Freiflüge oder Erste-Klasse-Upgrades.
- Membership-Rewards-Punkte: pro Euro Umsatz ein Punkt, vielfältig einlösbar
- Willkommensbonus für Neukunden: 75.000 Membership Rewards Punkte (gekoppelt an Mindestumsatz)
- Kein Verfall der gesammelten Punkte
Neukunden bekommen aktuell außerdem einen Willkommensbonus in der Rekord-Höhe von 75.000 Membership Rewards Punkten. Der Haken dabei: Dafür ist ein Kreditkartenumsatz von 13.000 Euro in den ersten sechs Monaten erforderlich. Alle Infos dazu gibt es in diesem Artikel: American Express Platinum mit Rekordbonus: Bester Deal 2025?
Am lukrativsten lassen sich die Membership Rewards Punkte einsetzen, wenn Inhaber sie zu einem Vielfliegerprogramm transferieren, etwa zu Emirates Skywards, British Airways Executive Club (Avios) oder Qatar Privilege Club. Das kann sich für Vielflieger richtig lohnen!
Ein konkretes Rechenbeispiel: Im Umtauschverhältnis 5:4 ergeben sich daraus dann 60.000 Prämienmeilen – damit lässt sich beispielsweise ein Hin- und Rückflug von Berlin nach Doha in der Business Class von Qatar Airways für 66.000 Meilen plus Gebühren (625 Euro) buchen. Die restlichen 6.000 Meilen sammeln Karteninhaber ohnehin über den Mindestumsatz, den sie für den Bonus benötigen. Ohne Meilen würde der gleiche Flug aktuell regulär 3.069 Euro kosten. Allein abzüglich der Jahresgebühr der American Express Platinum Card sowie der Steuern und Gebühren für den Flug bleibt hier immer noch eine Ersparnis von 1.724 Euro.
Kosten gecheckt: Rentiert sich die American Express Platinum Card?
Die Kosten von jährlich 720 Euro sind ganz schön happig, und auch der Mindestumsatz zum Erreichen der 75.000 Membership Rewards Punkte ist mit 13.000 Euro üppig. Bei einem detaillierten Blick auf die Guthaben und Vorteile, die die American Express Platinum Card mit sich bringt, zeigt sich jedoch: Wer den vollen Nutzen aus allen Vorteilen schöpft, hat die Kosten innerhalb eines Jahres wieder drin. Die Premium-Kreditkarte richtet sich damit vor allem an Vielreisende, die die Guthaben, den Lounge-Zugang, die Versicherungen und weitere Benefits wie Hotel-Upgrades unterwegs regelmäßig nutzen.
American Express Platinum Card: Welche Nachteile gibt es?
Auch wenn die Platinum-Kreditkarte von American Express viele Vorteile auf Reisen bietet, hat sie einen entscheidenden Nachteil: Es fallen Gebühren für Fremdwährungen an, sowohl beim Bezahlen als auch beim Geldabheben. Und die Kreditkarte wird längst nicht überall akzeptiert, Mastercard und Visa haben in Sachen Akzeptanz die Nase deutlich vorn.
Nicht direkt ein Nachteil, aber durchaus wissenswert: Die Reiseversicherungen greifen nur dann, wenn Flüge, Hotels und Co. mit der Kreditkarte bezahlt werden. Und das Online-Shopping-Guthaben lässt sich nur bei wenigen ausgewählten Shops einsetzen.
Ist das Karten-Double von Barclays eine gute Alternative?
Eine mögliche, etwas günstigere Alternative zur metallenen Amex ist das Karten-Double von Barclays. Das Bundle aus Visa- und Mastercard kostet 99 Euro im Jahr und garantiert weltweit maximale Akzeptanz. Die Kreditkarten bringen ebenfalls alle wichtigen Funktionen mit und kommen darüber hinaus – anders als die Amex – ohne Fremdwährungsgebühr.
- Versicherungspaket für Reisen und Mietwagen
- Erweiterter Käuferschutz im Internet
- Weltweit gebührenfrei zahlen und Geld abheben (auch in Fremdwährung)
- Startguthaben von 50 Euro (bei Werbeerlaubnis und Mindestumsatz von 100 Euro in vier Wochen)
Der Leistungsumfang ist geringer als bei der American Express Platinum Card. Doch längst nicht jeder braucht auch einen Lounge-Zugang am Flughafen oder ein Punktesammelprogramm. In diesem Fall ist auch die Barclays Platinum Double eine gute Wahl.
- Tipp: Auch die Amex Gold Card ist eine Alternative zur Platinum. Sie kostet zwölf Euro monatlich und bietet ebenfalls einige Benefits. Dieser Vergleich liefert alle wichtigen Infos: Premium-Kreditkarten im Vergleich: Welche bietet welche Vorteile?
Luxus-Kreditkarte: Ist die Amex Platinum Card ihre Kosten wert?
Vor allem Vielreisende profitieren von den Benefits einer Kreditkarte wie der American Express Platinum Card, aber auch im Hinblick auf kommende Urlaube im Ausland kann sie eine Option sein. Die Kreditkarten schaffen finanzielle Flexibilität und bieten Sicherheit. Dennoch sollte jeder prüfen, inwiefern die inkludierten Versicherungen und Zusatzleistungen sinnvoll sind und auch benötigt werden.
Bestimmte Versicherungen können außerdem bereits vorhanden sein oder günstiger abgeschlossen werden. Eine Auslandsreisekrankenversicherung gibt es beispielsweise schon ab 15 Euro pro Jahr, und die Gepäckversicherung kann Teil der Hausratversicherung sein.
- Weitere gute Angebote aus den verschiedensten Kategorien finden Interessierte in unserem täglich aktualisierten Deal-Ticker.
Vorteil von Kreditkarten: Das ist wichtig
Bei Bonusprogrammen empfiehlt es sich, auf eventuelle Einschränkungen zu achten: Können Punkte nur bei bestimmten Shops eingelöst werden? Wann verfallen sie? Letztendlich geht es darum, abzuwägen, ob die Gebühren für Zusatzleistungen ihr Geld auch wert sind. Wer ohnehin viel unterwegs ist, oft einen Mietwagen benötigt und häufig in Hotels übernachtet, für den kann eine Premium-Kreditkarte durchaus lohnenswert sein.
Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Die Kreditkartenschulden sollten möglichst nicht in Raten zurückgezahlt werden, da diese oft mit hohen Zinsen einhergehen.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 06. Mai 2025 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de