Vor- und Nachteile Auto abonnieren oder leasen: Was lohnt sich mehr?
22.03.2022, 17:46 Uhr
Welches Auto soll's denn sein? Mit einem Abonnement kann alle paar Monate ein neuer Wagen vor der Tür stehen.
(Foto: iStock)
Wer sich nicht lange an ein Auto binden will, kann ein Auto leasen oder sich für ein Abonnement entscheiden. Vor allem Auto-Abos werden immer beliebter. Wo sind die Unterschiede und was lohnt sich mehr?
Wer ein neues Auto kaufen möchte, muss im Moment oft Geduld mitbringen. Engpässe bei wichtigen Komponenten wie Halbleitern und eine hohe Nachfrage bei Elektroautos treiben die Lieferzeiten in die Höhe. Das hat dazu geführt, dass sich neben dem klassischen Autoleasing das Auto-Abo als neuer Trend etabliert hat: Zum einen lässt sich damit die Wartezeit auf einen Neuwagen überbrücken. Zum anderen ist das Abonnement eine gute Möglichkeit, einen Wagen vor einem Kauf erst einmal zu testen. Doch wie funktioniert es und wie unterscheidet es sich vom Leasing?
Wie funktioniert ein Auto-Abo?
Das Auto-Abo existiert bereits seit einigen Jahren, ist aber vor allem in den vergangenen Monaten immer beliebter geworden. Der Kunde zahlt einen monatlichen Betrag, der alle anfallenden Kosten abdeckt. Auch TÜV, Versicherung, Steuern, Wartungsarbeiten oder Reifen sind im Preis enthalten. Es fallen also nur noch Tank- oder Stromkosten und falls gewünscht eine Lieferung vor die Haustür an. Auch Autowäschen werden nicht vom Anbieter übernommen. Wie auch beim Leasing ist eine bestimmte Laufzeit und ein festes Kilometerkontingent festgelegt, wobei Anbieter oft mehrere Varianten im Programm haben. Die Laufzeiten dagegen unterscheiden sich teils erheblich vom Leasing und fallen kürzer aus, es gibt bereits Angebote ab einem Monat. Die Autos sind meistens sofort verfügbar oder haben nur eine geringe Wartezeit.
Bei der Konfiguration haben Kunden meist wenig bis gar keinen Spielraum, die meisten Modelle sind vorkonfiguriert. Die Preise variieren je nach gewähltem Modell und der Ausstattung. Wer sich festgelegt hat, kann sparen, wenn er die entsprechenden Angebote der Anbieter vergleicht. Bei ntv Autoleasing suchen wir regelmäßig die besten Schnäppchen für Sie heraus, auch Abos lassen sich gesondert anzeigen.
Worauf sollte man bei einem Auto-Abo achten?
Mittlerweile haben viele Anbieter Auto-Abos für sich entdeckt. Die Bandbreite reicht von den Herstellern selbst über klassische Autovermieter bis hin zu Autohäusern und Start-ups. Achtung: Einige von ihnen erheben Start- oder Anmeldegebühren. Angebote und Leistungen unterscheiden sich teils erheblich. Manche Anbieter haben auch Gebrauchtwagen zu günstigeren Konditionen im Programm oder lockeren mit besonderen Extras wie einem Zuschuss für die Stromkosten bei Elektrowagen.
Auch die Voraussetzungen für den Abschluss eines Auto-Abos variieren: Es gibt Unterschiede beim Mindest- und Höchstalter, der Haltedauer des Führerscheins und auch ein negativer Schufa-Eintrag muss nicht bei jedem Anbieter automatisch ein K.o.-Kriterium sein. Mitunter werden auch andere finanzielle Absicherungen wie etwa eine hohe Kaution verlangt. Lesen Sie den Vertrag gründlich durch, um Ärger bei der Rückgabe zu vermeiden: Wie viele Kilometer dürfen Sie fahren? Gibt es eine Selbstbeteiligung bei einem Unfall? Ist eine Werkstatt vorgegeben? Was gilt als normale Gebrauchsspur, was als Schaden? Haben Sie sich schließlich für ein Angebot entschieden, können Sie den Übergabetermin planen. Anspruch auf ein exaktes Datum haben Sie meist nicht, in der Regel handelt es sich um einen unverbindlichen Liefertermin. Wer einen jungen Gebrauchten abonniert hat, achtet bei der Übergabe darauf, dass Schäden entsprechend vermerkt sind. Neigt sich das Abo dem Ende zu, besteht üblicherweise die Möglichkeit, es zu verlängern und dabei auf Wunsch das Fahrzeug zu wechseln.
Wie hoch sind die Kosten?
Da in einem Auto-Abo in der Regel mehr Leistungen als beim Leasing enthalten sind, sind die monatlichen Kosten auch höher. Die Bandbreite der angebotenen Autos ist groß. Hier ein paar Beispiele:
Fiat 500: 299 Euro im Monat
Der Fiat 500 ist der Exportschlager aus Italien. Der Kleinwagen ist bei einer Laufzeit von 24 Monaten mit je 1.000 Kilometern bereits für 299 Euro im Monat erhältlich. Wer eine kürzere Laufzeit oder mehr Inklusivkilometer braucht, zahlt mehr.
Renault Zoe: 359 Euro im Monat
Den Renault Zoe gibt es für 359 Euro im Monat im Abo. Die Laufzeit beträgt hier 36 Monate, 30.000 Kilometer sind inklusive. Praktisch: Der Anbieter übernimmt für 70 Euro Aufpreis im Monat die Ladekosten.
VW Taigo: 499 Euro im Monat
Wer es lieber etwas geräumiger mag, kommt mit dem VW Taigo auf seine Kosten. Den Kompakt-SUV gibt's für sechs Monate mit insgesamt 6.000 Kilometern für 499 Euro monatlich.
Tesla Model 3: 599 Euro im Monat
Wer Auto fahren möchte wie Elon Musk, bekommt Teslas Klassiker für 639 Euro im Monat. Die Laufzeit beträgt 24 Monate, 20.000 Freikilometer sind enthalten. Auf Wunsch gibt es für 70 Euro Aufpreis im Monat eine Strom-Flatrate dazu.
Vorteile vom Auto-Abo
- Kurze Vertragslaufzeiten möglich
- Volle Kostenkontrolle, da alle Leistungen in der monatlichen Rate enthalten sind
- Immer das neueste Modell fahren
- Anmeldeprozess meist digital ohne viel Papierkram
- Fahrzeuge oft sofort oder mit kurzer Lieferzeit verfügbar
- Wertverlust für Abonnenten egal
- Keine teuren Überraschungen bei der Rückgabe
- Bezahlbare Möglichkeit für junge Leute, nach dem Führerschein an ein Auto zu kommen
Nachteile vom Auto-Abo
- Mitunter weniger Freikilometer als beim Leasing
- Wenig bis keine Konfigurationsmöglichkeiten
- Auto nur gemietet
- Unterschiedliche Voraussetzungen bei den Anbietern
- Oftmals Start- oder Anmeldegebühren
Fazit: Für wen lohnt sich ein Auto-Abo?
Ein Auto im Abonnement ist für alle interessant, die keine Lust haben, sich um Service, Anmeldung oder Kosten für Reparaturen Gedanken zu machen. Die monatlichen Zahlungen decken alle Kosten bis auf den Sprit oder Strom ab und sind deutlich günstiger als bei einem Mietwagen. Der zweite große Vorteil sind die kurzen Laufzeiten: Wer die Lieferzeit für seinen Neuwagen überbrücken oder ständig ein neues Modell vor der Tür stehen haben möchte, findet mit einem Auto-Abo die passende Lösung. Auch junge Leute profitieren, denn direkt nach dem Führerschein sind Versicherungsprämien sehr hoch und ein Neuwagen oft unbezahlbar. Wichtig ist auch hier, den eigenen Kilometerbedarf zu kennen, um Nachzahlungen zu vermeiden, denn oft sind die enthaltenen Kilometer nicht gerade üppig.
Wer mit längeren Laufzeiten kein Problem hat, bekommt bei Leasing-Verträgen oft mehr Freikilometer - aber auch mehr Papierkram.
Quelle: ntv.de