Gasgrills im Test Ein guter Gasgrill muss nicht teuer sein
03.06.2025, 13:09 Uhr
Das günstigste Gerät im Test überrascht.
(Foto: istock/fotojuwelier)
Mit steigenden Temperaturen zieht der verführerische Duft von Würstchen, Fleisch und Grillkäse durch die Luft und weckt die Lust, selbst zum Grillmeister zu werden. Wir haben mit zwei Testern und einem Experten drei Gasgrills unter die Lupe genommen: Wie einfach ist der Aufbau? Wie steht es um die Verarbeitung und welche Funktionen bieten sie?
Gasgrills sind die perfekte Wahl für Grillliebhaber, die eine schnelle, saubere und bequeme Methode zum Grillen bevorzugen. Mit einfachem Knopfdruck liefern sie sofortige, gleichmäßige Hitze, die sich leicht regulieren lässt, und damit optimale Bedingungen für jedes Grillgericht. Ob saftige Steaks, knusprige Würstchen oder delikates Gemüse - mit einem Gasgrill ist jederzeit ein unvergessliches Grillvergnügen garantiert.
Doch welche Modelle überzeugen wirklich? Das Ehepaar Susann und Daniel Bukovsky aus Leipzig hat die Herausforderung angenommen, die Bedienbarkeit und speziellen Funktionen verschiedener Gasgrillmodelle zu testen. Sie legten Wurst, Steak und Baguette auf den Rost und prüften die Gleichmäßigkeit der auf den Grills erzielten Ergebnisse sowie den Geschmack der gegrillten Lebensmittel. In diesem Testprozess wurden sie vom Grill-Experten Markus Wiese fachkundig unterstützt.
Daran erkennt man hochwertige Gasgrills
Ein guter Gasgrill zeichnet sich durch hochwertige Materialien wie Edelstahl oder Gusseisen, eine solide Verarbeitung und eine langlebige Bauweise aus. Wichtig sind leistungsstarke und regulierbare Brenner, die eine gleichmäßige Hitzeverteilung gewährleisten, ideal für direkte und indirekte Grillmethoden. Eine ausreichend große Grillfläche, ergänzt durch praktische Extras wie Warmhalteroste, Seitenbrenner und ein präzises Deckelthermometer, erhöht den Komfort. Benutzerfreundlichkeit zeigt sich in einer einfachen Zündung, leicht regelbarer Temperatur und einer unkomplizierten Reinigung durch Fettauffangschalen oder antihaftbeschichtete Grillroste. Mobilität, ein stabiles Design und geprüfte Sicherheitsstandards runden das Gesamtpaket ab.
Man sollte generell darauf achten, dass der Grill den eigenen Bedürfnissen entspricht und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Diese Gasgrills haben wir getestet
In unserem Test haben wir drei Gasgrills mit jeweils drei Brennern unter die Lupe genommen. Laut Grill-Experte Markus Wiese ist dies die Mindestanforderung, um gelassen für eine ganze Familie zu grillen. Die getesteten Modelle entsprechen einem ähnlichen Preisniveau und stammen von renommierten Grillmarken:
Weber Spirit E-310 für etwa 500 Euro
Das Weber-Modell erhöht etwas den Preis, bietet aber Features wie einen emaillierten Deckel mit Thermometer und Metallgriff, ein porzellanemailliertes Gussrost, lackierte Seitentische, eine Snap-Jet-Zündung, ein lackiertes Bedienfeld und eine geschlossene Türfront. Die Abmessungen sind: B 123cm x H 117cm x T 68cm.
Den entscheidenden Vorteil dieses Gasgrills stellt die vormontierte Gaseinheit dar, welche die Montage erheblich vereinfacht. Nach nur 45 Minuten ist der Grill einsatzbereit. Trotz einiger Bedenken bezüglich der Stabilität der Rollen, punktet der Grill mit einer robusten Aluminiumdruckguss-Wanne. Experte Wiese lobt: "Das ist eine richtig schwere, massive Wanne, die wird euch nie kaputt gehen."
Enders Monroe Pro 3 SIK Turbo für 530 Euro
Der teuerste Grill in unserer Untersuchung, das Modell von Enders, bietet einige bemerkenswerte Merkmale. Es besitzt eine Turbozone, die rasch Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius erreicht - ideal zum schnellen, scharfen Anbraten von Steaks. Darüber hinaus kommt er mit einem Seitenbrenner sowie einem Infrarot-Heckbrenner, vor dem Sie zum Beispiel einen Drehspieß aufstellen können - dieser ist jedoch nicht im Lieferumfang enthalten. Ein Sichtfenster ermöglicht die Überwachung des zu grillenden Gutes ohne das Öffnen des Deckels. Die Maße betragen: B 143,5cm x H 118,5cm x T 58cm.
Allerdings fanden unsere Tester den Aufbau dieses Gasgrills etwas kompliziert. "Man kommt hier sehr schwer ran an diese Schrauben", merkt Tester Daniel an. "Da musst du dich echt verbiegen um da vernünftig zu schrauben, das ist nicht ohne." Anders als bei den anderen Grills mussten die Tester hier den Gasschlauch selbst installieren. Der Aufbau war nach einer Stunde und 15 Minuten abgeschlossen.
Während das Gerät über große, stabile Räder verfügt, stört Testerin Susann die hohe Menge an Kunststoff, der in der Grillkonstruktion verwendet wurde. Auch unser Experte äußert Bedenken hinsichtlich der Langlebigkeit von Kunststoff, insbesondere bei Geräten, die im Freien stehen.
Char-Broil Professionell Core B3 für 400 Euro
Beginnen wir mit dem 400 Euro kostenden Char-Broil Grill. Dieses Modell bietet einen Seitenkocher für Beilagen und Saucen, eine sichere Knopfdruckzündung ohne offene Flamme, ein Deckelthermometer zur Temperaturüberwachung, beleuchtete Bedienknöpfe und einen eingebauten Flaschenöffner. Die Abmessungen betragen: B 134cm x H 120,9cm x T 54cm.
Nach eineinhalb Stunden gemeinsamer Arbeit hatten unsere Tester den Grill aufgebaut. Besonders hervorzuheben sind die vier Schwerlasträder, die dem Grill eine hohe Stabilität verleihen. Laut Experte Wiese hat der Hersteller alle gasrelevanten Teile bereits vormontiert. Das bedeutet, Benutzer müssen keine Angst haben, etwas falsch zu montieren, was potenziell zu einer Verpuffung oder Explosion führen könnte.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal dieses Grills ist die patentierte TRU-Infrared Technologie, die für eine gleichmäßige Hitzeverteilung auf der gesamten Grillfläche sorgt.
Günstiger Gasgrill erweist sich als besonders praktisch
Die Bukovskys sind oft Gastgeber, daher schätzen sie es, wenn ihr Grillgut möglichst gleichzeitig und einheitlich gegrillt wird. In unserem Test konnte der Weber Gasgrill diese Erwartungen leider nicht erfüllen: Er erhitzt sich vorne stärker als hinten, was zu einem ungleichmäßigen Grillergebnis bei Würstchen und Co. führt.
Susann und Daniel Bukovsky waren besonders vom Char-Broil-Grill beeindruckt - dem preisgünstigsten Gasgrill in unserem Test. Susann Bukovsky stellt fest: "Der hat ja die große Fläche, wo man schön gleichmäßig alles braun kriegt." Darüber hinaus ist Ehemann Daniel von der Turbozone des Enders Gasgrills begeistert.
Das Fazit
Jedes der drei getesteten Modelle hat für unsere Tester seine eigenen Stärken und Schwächen. Der Weber-Grill besticht durch eine rasche Montage und eine besonders langlebige Gusseisenwanne, der Char-Broil Grill überzeugt durch eine gleichmäßige Hitzeverteilung, und das Enders Modell glänzt durch seine Turbozone. Letztlich liegt die Entscheidung bei jedem Einzelnen, welche Merkmale und Zusatzfunktionen beim Grillen besonders wichtig sind. So steht einem unvergesslichen (Grill-)Sommer nichts mehr im Wege!
*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien.
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Quelle: ntv.de, imi