Neue Solar-NormDas ändert sich bei Balkonkraftwerken im Dezember

Balkonkraftwerk-Besitzer aufgepasst: Am 1. Dezember trat eine neue Norm für alle steckerfertigen Solargeräte in Kraft. Wir klären, was das bedeutet und wer jetzt handeln muss.
Seit der Verabschiedung des Solarpaket I im Mai 2024 sind die Regeln für Balkonkraftwerke klar: Die steckerfertigen Solargeräte dürfen maximal 800 Watt ins Hausnetz einspeisen, die Solarleistung aller angeschlossenen Module ist auf 2.000 Watt Peak (Wp) begrenzt. Werden diese Regeln eingehalten, gilt nur die Pflicht einer vereinfachten Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.
Eine Frage blieb jedoch offen: Welcher Stecker darf für den Anschluss des Balkonkraftwerkes genutzt werden? Seit besagtem Solarpaket waren normale Schutzkontakt-Stecker offiziell geduldet, insgesamt bliebt der Netzanschluss allerdings eine Grauzone. Jetzt gilt eine neue VDE-Norm – und damit gehen Änderungen bei Balkonkraftwerken einher.
Kleines Kraftwerk Duo: Normkonformes Balkonkraftwerk-Komplettset
Wer beim Balkonkraftwerk-Kauf sichergehen möchte, dass die Qualität stimmt und gleichzeitig die neue VDE-Norm eingehalten wird, wird bei Kleines Kraftwerk fündig. Der deutsche Anbieter schnürt für seine Variante Duo ein Bundle aus bifazialen Solarmodulen der jüngsten Generation und dem Marken-Wechselrichter HMS-800W-2T des Herstellers Hoymiles, der im Vergleichstest der FAZ den ersten Platz errungen hat. Obendrauf gibt es statisch geprüfte Halterungen für Gitterbalkone. Mit 900 Wp Leistung hält das Balkonkraftwerk zudem die neue VDE-Norm ein, wenn ein Schuko-Stecker für den Anschluss genutzt wird.
Die Details:
Solarpanels: 2x 450 Wp, bifazial
Wechselrichter: Hoymiles HMS-800W-2T, 800 Watt
Halterungen: für Gitterbalkone, statisch geprüft
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
VDE-Norm für Balkonkraftwerke: Das ändert sich
Laut Verband der Elektrotechnik ist die Norm mit der eingängigen Bezeichnung DIN VDE V 0126-95:2025-12 das Ergebnis intensiver, achtjähriger Normungsarbeit. Die Norm regelt dabei unter anderem, welche Anschlussstecker für den Netzbetrieb bei welcher Leistung erlaubt sind. Und genau hier wird es spannend: Für den Anschluss mit Schuko-Stecker sind laut der Norm nämlich nur noch 960 Wp Solarleistung pro Wechselrichter vorgesehen. Dafür ist dieser jetzt bis zu diesem Grenzwert offiziell geeignet – und keine geduldete Grauzone mehr.
Sind mehr oder leistungsstärkere Solarpanels mit dem Wechselrichter verbunden, muss eine andere Stromverbindung, etwa ein sogenannter Wieland-Stecker genutzt werden. Die eigentliche Balkonkraftwerk-Definition für die einfache Anmeldung im Marktstammdatenregister berührt das allerdings nicht. Hier bleiben die Regeln gleich.
Neue VDE-Norm: Was müssen Balkonkraftwerk-Besitzer jetzt tun?
Wer bereits ein Balkonkraftwerk mit Schuko-Stecker betreibt, das mehr als 960 Wp Solarleistung besitzt, muss laut dem Deutschen Handwerksblatt keine Sorge haben: Ein nachträglicher Rückbau oder Änderungen am Anschluss sind nicht notwendig. Der Hintergrund: Normen sind keine Gesetze und richten sich vor allem an Produkt-Hersteller. Diese können ihre Produkte jetzt normgerecht zusammenstellen und entsprechend gekennzeichnet verkaufen. Allerdings könnte diese Kennzeichnung laut Fachmagazinen noch etwas dauern.
Neukäufer sollten sich bestenfalls nach der Norm richten und ihre Geräte nur bis 960 Wp Solarleistung per Schuko-Stecker ans Hausnetz anschließen. Um ein Balkonkraftwerk mit mehr Solarleistung normgerecht zu betreiben, sollte ansonsten eine passende Sicherheits-Dose, zum Beispiel nach dem Wieland-Standard installiert werden. Hierzu ist eine Elektro-Fachkraft notwendig. Generell gilt: Die Norm kann zum Beispiel für Versicherungen, Vermieter oder Netzbetreiber einen wichtigen Richtwert darstellen, der Rechtssicherheit bei neuen Geräten bietet.
Angebot bei Powerness: EcoFlow Stream Ultra X mit 2.000 Wp
Wichtig: Die neue DIN-Norm für Steckersolargeräte gilt nur für Geräte ohne Stromspeicher. Komplettpakete wie die Variante des Anbieters Powerness, die den leistungsstarken EcoFlow Ultra X mit vier 500-Wp-Panels kombiniert, werden von der neuen Anschlussnorm nicht berührt. Wer also mehr Solarleistung haben möchte, ohne gegen die neue Balkonkraftwerk-Norm zu verstoßen, liegt bei All-in-One-Speichern mit Solarpanels richtig.
Die Details:
Solarpanels: 4x500 Wp, bifazial
Speicher: EcoFlow Stream Ultra X, 3,84 kWh Kapazität
Funktionen: 800 Watt Netzeinspeisung, 1.200 Watt Notstrom-Steckdose, bidirektionaler Wechselrichter
Halterungen: nicht im Lieferumfang enthalten
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Fazit: Neue Norm mit neuen Grenzwerten für Balkonkraftwerk-Käufer
Die neue VDE-Norm bringt Rechtssicherheit für Balkonkraftwerk-Anbieter und Betreiber, schränkt allerdings auch die Leistung steckerfertiger Solargeräte stärker ein, wenn ein Schuko-Stecker genutzt werden soll. Besitzer bereits angemeldeter Anlagen müssen sich allerdings keine Sorgen machen: Eine rückwirkende Nachrüstung oder Außerbetriebnahme ist bisher nicht vorgesehen. Zudem sind Geräte mit Batteriespeicher bisher von der Norm ausgenommen.