Kurznachrichten

Statistisches Bundesamt 60 Prozent der Putzkräfte in Deutschland haben ausländische Wurzeln

289678274.jpg

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten in Deutschland oft als Putzkraft oder in der Gastronomie. So hatten 2022 rund 60 Prozent der 15- bis 64-jährigen Beschäftigten in Reinigungsberufen eine Einwanderungsgeschichte, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

In Kneipen, Bars und Restaurants trifft dies auf 46 Prozent der Beschäftigten zu, unter Köchinnen und Köchen sogar auf die Hälfte (51 Prozent). Insgesamt hatten ein Viertel aller Erwerbstätigen von 15 bis 64 Jahren eine Einwanderungsgeschichte. Damit lag ihr Anteil an den Erwerbstätigen etwas unter ihrem Bevölkerungsanteil von 28 Prozent. Als Person mit Einwanderungsgeschichte gilt, wer seit 1950 selbst nach Deutschland eingewandert ist oder wessen beide Elternteile seitdem eingewandert sind.

In anderen Berufen sind diese Menschen jedoch deutlich unterrepräsentiert. So hatte 2022 nur eine oder einer von 16 Erwerbstätigen in Berufen bei Polizei, Gericht und des Justizvollzugs eine Einwanderungsgeschichte (sechs Prozent) und nur zehn Prozent bei den allgemeinen Streitkräften. Bei Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen traf dies auf gut eine von zehn erwerbstätigen Personen zu (elf Prozent). Ähnlich selten waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Landwirtschaft (elf Prozent) tätig. In Bank- und Versicherungsberufen betrug ihr Anteil 16 Prozent.

Auch unter den Führungskräften waren Erwerbstätige mit ausländischen Wurzeln weniger stark vertreten. Ihr Anteil an allen Führungskräften 2022 betrug 18 Prozent. Gleiches gilt für akademische Berufe (19 Prozent). Personen mit Einwanderungsgeschichte sind hingegen häufiger in gering qualifizierten Berufen tätig als andere Erwerbstätige. 2022 stellten sie die Mehrzahl aller Hilfsarbeitskräfte (52 Prozent).

(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Auch in Verkehrs- und Logistikberufen stellten Personen mit Migrationshintergrund mit 38 Prozent einen überdurchschnittlichen Anteil an allen Beschäftigten, am Bau waren es 36 Prozent und in der Altenpflege 30 Prozent. Etwas geringer ist der Anteil bei Ärztinnen und Ärzten mit 27 Prozent. In Berufen der Körperpflege, zu denen Friseure und Kosmetikerinnen gehören, waren es 36 Prozent. Wegen des Fachkräftemangels und der alternden Bevölkerung ist die deutsche Wirtschaft auf Zuwanderung angewiesen und wirbt verstärkt um gutes Personal im Ausland.

Quelle: ntv.de, rts

Regionales
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen