Nichtbeachtung kompletter StadtAbgeordneter kritisiert mangelnde Bunker in mehrheitlich arabischen Teilen Israels
Nach einem tödlichen iranischen Angriff auf eine mehrheitlich arabische Stadt im Norden Israels hat der Abgeordnete Ayman Odeh eine Ungleichheit in der Verteilung der Luftschutzräume in Israel kritisiert. "Der Staat unterscheidet leider immer noch zwischen Blut und Blut", erklärte der Knesset-Abgeordnete mit palästinensischer Herkunft am Sonntag im Onlinedienst X.
In 60 Prozent der Gemeinden, die nicht offiziell als Städte registriert sind und von denen viele mehrheitlich arabisch sind, stünden keine Luftschutzbunker. Die Stadt Tamra mit 37.000 Einwohnern in der Region Galiläa war in der Nacht auf Sonntag Ziel eines iranischen Raketenangriffs geworden. Nach Angaben Odehs wurden dabei vier Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. "Tamra ist kein Dorf. Es ist eine Stadt ohne öffentliche Bunker", erklärte der kommunistische Abgeordnete und klagte über die "Vernachlässigung" israelischer Staatsbürger mit palästinensischer Herkunft durch die Regierung.
Die arabisch-israelische Bevölkerung macht etwa 20 Prozent aller israelischen Staatsbürger aus. Mitglieder der Minderheit berichten häufig von Diskriminierung durch die jüdische Mehrheit in Israel. Am Sonntag sorgte ein in Onlinediensten geteiltes Video für Empörung, das Familien zeigt, die sich auf Hebräisch über Raketenangriffe auf Tamra freuen. In einigen mehrheitlich arabischen Teilen Israels wurden indes iranische Raketen mit Freude begrüßt, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Israel und der Iran setzten am Sonntag den dritten Tag in Folge ihre gegenseitigen Angriffe fort, die am Freitag mit dem Großangriff Israels begonnen hatten.