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Rekord bei Arbeitszeit BiB: Durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland auf höchstem Stand seit Wiedervereinigung

 38 Prozent der Arbeitnehmer befürworten Pläne der Bundesregierung, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen. (Symbolbild)

38 Prozent der Arbeitnehmer befürworten Pläne der Bundesregierung, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen. (Symbolbild)

(Foto: Sina Schuldt/dpa)

Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Kopf der deutschen Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren ist auf einen Rekordstand gestiegen. "Sie liegt aktuell mit annähernd 29 Stunden pro Woche auf dem höchsten Niveau seit der Wiedervereinigung", erklärte das Bundesintitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden am Dienstag. Der Anstieg geht vor allem auf die gestiegene Erwerbstätigkeit von Frauen zurück.

1991 gingen Frauen demnach im Schnitt 19 Stunden pro Woche einer Erwerbstätigkeit nach. 2022 waren es über 24 Stunden. "Die zunehmende Teilzeittätigkeit konnte durch eine starke Erhöhung des Anteils erwerbstätiger Frauen deutlich überkompensiert werden", erklärte der BiB-Forscher Harun Sulak. "So ist der Anteil erwerbstätiger Frauen innerhalb der letzten drei Jahrzehnte um fast ein Drittel gestiegen."

Dennoch liegt die wöchentliche bezahlte Arbeitszeit von Frauen im Schnitt weiterhin neun Stunden niedriger als die von Männern. BiB-Direktorin Katharina Spieß forderte vor diesem Hintergrund familienpolitische Reformen wie den Ausbau der Kindertagesbetreuung.

Bei Männern gab es laut BiB in den vergangenen Jahrzehnten unter dem Strich kaum Veränderung. Männer - und vor allem ältere - sind demnach heute zwar etwas häufiger erwerbstätig, allerdings arbeiten sie im Schnitt 2,6 Stunden pro Woche weniger. "In der Summe gleichen sich die beiden Faktoren aus, sodass die Arbeitszeit pro Kopf bei Männern heute ziemlich genau auf dem Niveau von vor 30 Jahren liegt", erklärte BiB-Forschungsdirektor Sebastian Klüsener.

Quelle: ntv.de, AFP

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