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Verwaltungssitz der RegierungBürgerkrieg im Sudan eskaliert – Rebellenmiliz greift Hafenstadt mit Drohnen an

06.05.2025, 11:37 Uhr
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(Foto: picture alliance / Anadolu)

Mit Drohnenangriffen auf die wichtige Hafenstadt Port Sudan hat der blutige Machtkampf im Sudan eine neue Eskalationsstufe erreicht. Am dritten Tag in Folge griff die Rebellenmiliz RSF unter anderem Gebiete im Hafen und am Flughafen an.

Port Sudan ist für die Ölindustrie des Landes von großer Bedeutung und seit Beginn des Bürgerkriegs Mitte April 2023 auch Verwaltungssitz der Regierung. Auch die in dem afrikanischen Land verbliebenen Diplomaten und internationalen Hilfsorganisationen haben ihre Büros aus der Hauptstadt Khartum nach Port Sudan verlagert.

Bereits seit Montag steht ein Treibstoffdepot im Hafen in Flammen. Das Energieministerium verbreitete Bilder der Löscharbeiten, auf denen hohe schwarze Rauchwolken zu sehen waren. Der Flughafen musste seit Sonntag wegen der Drohnenangriffe wiederholt den Betrieb einstellen.

In dem Konflikt kämpfen die Regierungstruppen des de-facto-Machthabers Abdel-Fattah al-Burhan gegen die RSF, deren Kommandeur al-Burhans ehemaliger Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo ist. Die RSF kontrolliert vor allem einen großen Teil der Gebiete im Westen - weit entfernt von Port Sudan - und will eine Parallelregierung bilden. Durch den Konflikt sind nach UN-Angaben 12,7 Millionen Menschen innerhalb des Sudans vertrieben worden oder in Nachbarstaaten geflüchtet.

Quelle: ntv.de, DPA