Taiwanischer Geheimdienst China setzt verstärkt Künstliche Intelligenz für Desinformation über Taiwan ein
08.04.2025, 16:07 Uhr
Cyberattacken können, etwa bei sogenannten Hack-and-Leak-Operationen, den Ausgang einer Wahl beeinflussen (Symbolbild)
(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
China nutzt nach Angaben des taiwanischen Geheimdiensts zunehmend Künstliche Intelligenz (KI), um Desinformation über Taiwan zu verbreiten. Über 510.000 "kontroverse Nachrichten" seien in diesem Jahr in Onlinenetzwerken identifiziert worden, teilte die Behörde am Dienstag in einem Bericht mit.
China betrachtet den demokratischen Inselstaat Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan wiederum hat China wiederholt beschuldigt, Cyberangriffe, Desinformation und Spionage einzusetzen, um das Land zu schwächen.
Mithilfe einer neu entwickelten Plattform zur Beobachtung und Analyse von digitalen Inhalten konnte der taiwanische Geheimdienst nach eigenen Angaben einen deutlichen Anstieg verdächtiger Posts aufspüren und analysieren: Über 510.000 verdächtige Beiträge seien allein in diesem Jahr identifiziert worden, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 442.652 Posts im ersten Quartal von 2024 ausmachte.
Die verdächtigen Nachrichten handelten demnach hauptsächlich von sicherheitspolitischen Themen und wurden in den Onlinediensten Facebook, Tiktok, X und in verschiedenen Foren gepostet. Darüber hinaus wurden 3600 verdächtige Konten auf Facebook und Tiktok identifiziert.
Mithilfe von staatlichen Medien, Onlinenetzwerken, Troll-Fabriken und PR-Firmen betreibe Peking eine "kognitive Kriegsführung" gegenüber Taiwan, heißt es in dem Bericht. All diese Bemühungen zielten auf eine "Spaltung der taiwanischen Gesellschaft" ab.
Quelle: ntv.de, AFP