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Gegenmaßnahmen angekündigt China verurteilt erneute US-Waffenlieferung an Taiwan

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(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Taiwan hat die Entscheidung der USA für einen Verkauf von militärischer Ausrüstung für die Marine im Wert von 120 Millionen Dollar (rund 112 Millionen Euro) begrüßt. Die Waffenlieferungen stärkten Taiwans Gefechtsbereitschaft, erklärte das Verteidigungsministerium in Taipeh am Donnerstag. Es handelt sich um die vierte US-Waffenlieferung an Taiwan seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden im Januar 2021.

Washington hatte am Mittwoch dem Verkauf von Ersatzteilen für Schiffe und Schiffssysteme sowie zur "logistischen technischen Unterstützung" zugestimmt. Nach Angaben der Regierung in Taipeh soll der Verkauf binnen eines Monats abgewickelt werden.

Das Außenministerium in Peking reagierte mit scharfer Kritik. China lehne die nun beschlossene Waffenlieferung "entschlossen ab und verurteilt sie scharf", sagte ein Sprecher des Außenministeriums vor Journalisten. China werde weiterhin "starke Maßnahmen ergreifen, um seine Souveränität und seine Sicherheitsinteressen zu verteidigen".

Die Volksrepublik China sieht das vor seiner südöstlichen Küste liegende Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Die USA verfolgen in dieser Frage seit langem eine Linie der "strategischen Zweideutigkeit".

Dabei sichern die USA zwar Taiwan Unterstützung beim Aufbau von dessen Verteidigungsfähigkeiten zu, versprechen aber nicht ausdrücklich, der Insel im Falle eines Krieges zu Hilfe zu kommen.

China verstärkt seit 2016 seine militärischen Drohgebärden gegenüber Taiwan. Damals trat Präsidentin Tsai Ing-wen ihr Amt an, die Chinas territorialen Anspruch auf die Insel zurückweist. Alleine im Jahr 2021 hat Taiwan laut einer von der Nachrichtenagentur AFP erstellten Datenbank 969 Verletzungen des eigenen Luftraums durch chinesische Kampfflugzeuge festgestellt - 2020 waren es noch 380 gewesen. Im Jahr 2022 wurden schon mehr als 470 Verletzungen festgestellt.

Quelle: ntv.de, AFP

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