Machtverhältnisse auf SeeChinesische Schiffseigner kontrollieren 15 Prozent der Transportkapazität bei Frachtschiffen

China macht sich auf den Weg, gemessen an der Frachtkapazität seiner Handelsflotte zur größten Macht auf den Weltmeeren aufzusteigen. Derzeit kontrollieren chinesische Schiffseigner bereits 15 Prozent der Transportkapazität bei Frachtschiffen, wie der in Bagsværd bei Kopenhagen ansässige internationale Reederverband Bimco am Mittwoch berichtete. Seemacht Nummer eins ist demnach mit einem Anteil von 19 Prozent weiterhin Griechenland.
Während griechische Schiffseigner vor allem bei Massengutfrachtern, Tankern und Gastankern und weniger in der Containerschifffahrt stark präsent sind, haben Chinesen andere Schwerpunkte: «Sie kontrollieren einen geringeren Anteil an Tankern und Gastankern, aber einen höheren Anteil an der Stückgut- und Containerflotte, wobei Cosco Shipping zum höheren Anteil an der Containerflotte beiträgt», heißt es bei Bimco. Cosco ist nach Daten des Branchendienstes Alphaliner viertgrößte Containerreederei vor Hapag-Lloyd aus Hamburg.
«Obwohl es in der Containerschifffahrt zu einer erheblichen Konsolidierung gekommen ist, ist der Schifffahrtsmarkt insgesamt immer noch sehr fragmentiert, und die durchschnittliche Reederei besitzt nur wenige Schiffe» bilanziert der Verband. «Im Laufe der Zeit haben sich jedoch wichtige Schifffahrtsnationen herausgebildet. Einige haben inzwischen aufgrund von Verschiebungen im Welthandel an Bedeutung verloren, aber Griechenland ist nach wie vor die wichtigste Schifffahrtsnation der Welt.» Nach Bimco-Einschätzung hat der Eintritt chinesischer Finanzinstitute in den Leasingmarkt zuletzt erheblich zum Wachstum der chinesischen Flotte beigetragen.