"Notfallmaßnahme" Erstes Krankenhaus in Tokio richtet Babyklappe ein
31.03.2025, 12:59 Uhr
(Foto: imago images/Xinhua)
In Tokio hat erstmals ein Krankenhaus eine Babyklappe eingerichtet. Wie das von einer christlichen Stiftung betriebene Sanikukai-Krankenhaus mitteilte, handelt es sich um einen rund um die Uhr geöffneten Raum mit einem separaten Eingang, in dem Säuglinge in ein Körbchen gelegt werden können. Sensoren benachrichtigen das medizinische Personal, sobald sich ein Baby darin befindet.
Es handele sich um eine "Notfallmaßnahme", um das Leben von Babys zu retten, sagte Krankenhaus-Direktor Hitoshi Kato. Es gebe noch immer "Mütter und Babys, die nirgendwo hinkönnen", erklärte die Klinik und verwies auf ausgesetzte Säuglinge "in Gepäckschließfächern, Parks oder an Stränden".
Es handelt sich um die erste Babyklappe in Tokio, aber nicht in Japan. Das katholische Jikei-Krankenhaus in der südwestlichen Region Kumamoto hatte bereits 2007 eine Babyklappe eingerichtet. Bis Mai 2024 wurden Berichten zufolge 179 Babys darin abgelegt.
Babyklappen gibt es in manchen Ländern schon seit Jahrhunderten. Sie sollen das Aussetzen oder die Tötung Neugeborener verhindern, sind aber zugleich umstritten, weil sie Kritikern zufolge das Recht des Kindes verletzten, seine Herkunft zu erfahren.
Quelle: ntv.de, AFP