Noch drei weitere BedingungenFrankreich fordert Nachbesserung beim Mercosur-Abkommen

Frankreich fordert Nachbesserungen am Freihandelsabkommen zwischen EU und den lateinamerikanischen Mercosur-Staaten.
Frankreich fordert Nachbesserungen am Freihandelsabkommen zwischen EU und den lateinamerikanischen Mercosur-Staaten. "In seiner derzeitigen Form ist der Vertrag nicht akzeptabel", sagte Wirtschafts- und Finanzminister Roland Lescure am Sonntag dem "Handelsblatt". Damit gelte es als fraglich, ob EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wie geplant am kommenden Samstag zur Unterzeichnung des Abkommens nach Brasilien fliegen könne, schreibt die Zeitung.
Lescure sagte, Frankreich habe noch drei Bedingungen. Erstens brauche es "eine starke und wirksame Schutzklausel". Zweitens müssten die Normen, die in der EU für die Produktion gelten, auch auf die Produktion in den Partnerländern angewendet werden. Drittens seien Importkontrollen nötig. "Solange wir keine Zusicherungen in diesen drei Punkten haben, wird Frankreich das Abkommen nicht akzeptieren", sagte der Minister.
Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay gehören der Staatengruppe an. Ein Handelsabkommen wurde nach jahrzehntelangen Verhandlungen im Dezember 2024 von beiden Seiten unterzeichnet. Es ist aber noch nicht in Kraft. Durch ein Freihandelsabkommen mit der EU würde die größte Handelszone der Welt entstehen, mit mehr als 720 Millionen Menschen. Sie würde fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdecken. Ökonomen zufolge könnte ein Deal jährlich Zölle im Volumen von vier Milliarden Euro beseitigen.