Kurznachrichten

Erstarken militanter GruppenFünf Zivilisten bei Gefechten zwischen Pakistan und Afghanistan getötet

17.05.2024, 12:11 Uhr
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Afghanen warten in Chaman in einem Lager, das von den Behörden eingerichtet wurde, um illegal in Pakistan lebenden Menschen in ihr Heimatland abzuschieben. (Foto: Jafar Khan/AP/dpa)

Bei schweren Gefechten an der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan sind einem Bericht zufolge mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Wie der afghanische Sender Tolonews auf der Plattform X berichtete, kamen eine Frau und vier Kinder durch pakistanischen Raketenbeschuss ums Leben. Bereits seit Tagen liefern sich Sicherheitskräfte der islamistischen Taliban Gefechte mit Pakistans Militär.

Die Beziehung der Nachbarländer hat sich jüngst deutlich abgekühlt. Pakistans Regierung sieht sich seit Jahren einem Erstarken militanter Gruppen ausgesetzt. Im Zuge der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat Islamabad der Regierung im Nachbarland mehrfach vorgeworfen, dass Extremisten von afghanischem Boden aus operierten. Pakistan reagierte mit umstrittenen Maßnahmen wie der Massenausweisung afghanischer Flüchtlinge.

Laut dem Sender Tolonews dauern die Gefechte in den bergigen Regionen der Provinz Paktia seit vier Tagen an. Die Nachbarländer teilen sich eine 2430 Kilometer lange Grenze, die 1893 zwischen dem damaligen Britisch-Indien und dem Emirat Afghanistan entstand. Der Verlauf der als «Durand-Linie» bekannten faktischen Grenze ist zwischen den Ländern umstritten. Bereits vor der Machtübernahme der Taliban gab es einen Konflikt über ihren Verlauf.

Funktionäre auf pakistanischer Seite in der Unruheprovinz Khyber Pakhtunkhwa sagten, die Gefechte seien durch einen Grenzübertritt afghanischer Sicherheitskräfte am Montag ausgelöst worden. Mindestens vier Mitglieder der pakistanischen Grenzschutztruppen seien verwundet worden. Bis zum Freitagmorgen dauerten die Gefechte auch in der Nacht noch an. Die Lage sei «ruhig, aber angespannt», hieß es aus Sicherheitskreisen.

Quelle: ntv.de, dpa