Nutzung von Puffer Griechenland will erstes Rettungspaket deutlich früher als geplant tilgen
11.04.2025, 17:37 Uhr
Viele Kommunen können sich wegen hoher Schulden wichtige Sanierungen nicht mehr leisten. (Symbolbild)
(Foto: Monika Skolimowska/dpa)
Griechenland will Insidern zufolge die Schulden aus dem ersten Rettungspaket bis 2031 zurückzahlen und damit deutlich schneller als erwartet. Geplant seien pro Jahr Rückzahlungen von fünf Milliarden Euro, sagten zwei Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Der Kredit würde eigentlich erst im Jahr 2041 auslaufen. Damit wäre das erste von drei Rettungspaketen zehn Jahre früher getilgt. Dies gelinge unter anderem, weil die Einnahmen des Staates höher als erwartet seien und ein Puffer genutzt werde.
Griechenland war in den 2010er Jahren in eine Schuldenkrise gerutscht und auf Hilfen der anderen Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF) angewiesen. Dabei stand das sudeuropäische Land kurz vor einem Ausstieg aus dem Euro. Noch heute sind die Folgen der unbeliebten Sparpolitik zu spüren.
Griechenlands Finanzminister Kyriakos Pierrakakis wollte im Gespräch mit Reuters keine Details nennen, bestätigte aber, dass der Kredit schneller als geplant zurückgezahlt werde. Bis Ende 2024 waren 22 der 53 Milliarden Euro getilgt. Die Hilfen des IWF wurden bereits 2022 ausgeglichen. Die drei Rettungspakete hatten insgesamt ein Volumen von 280 Milliarden Euro.
Pierrakakis zeigte sich zuversichtlich, dass Griechenland in den nächsten Jahren nicht mehr das am stärksten verschuldete Land der Euro-Zone sein wird. "Das ist ein realistisches und erreichbares Ziel." In Regierungskreisen hieß es, Griechenland könne bis 2027 auf eine Gesamtverschuldung von rund 135 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung kommen. Das ebenfalls hoch verschuldete Italien dürfte 2026 eine Verschuldung von 138 Prozent erreichen - Tendenz steigend.
Quelle: ntv.de, RTS