Krieg im Nahen OstenIm Gaza-Krieg bisher 29 UN-Mitarbeiter getötet

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind dort bisher mindestens 29 Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden. Das bestätigte eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Am Sonntag seien zwölf weitere Todesopfer aus dem Kreis der UN-Mitarbeiter bestätigt worden, womit die Zahl auf 29 gestiegen sei.
In dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wo rund 2,2 Millionen Menschen leben, ist die humanitäre Lage mehr als zwei Wochen nach Kriegsbeginn weiter katastrophal. Etwa 400 000 Menschen, die durch israelische Angriffe vertrieben wurden, halten sich laut UNRWA derzeit in etwa 90 UN-Einrichtungen auf. Allein innerhalb von 24 Stunden sei ihre Zahl um etwa 22 000 Menschen angestiegen. Zwölf Vertriebene seien seit dem 7. Oktober getötet worden, weitere 180 verletzt.
Die Notunterkünfte sind laut UNRWA völlig überfüllt. Jede von ihnen ist für bis zu 2000 Menschen ausgelegt - in der am stärksten überfüllten Unterkunft halten sich aber fast 20 000 Menschen auf. Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht. 60 Prozent der Bevölkerung - etwa 1,3 Millionen Menschen - waren zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Armut, extrem hohe Arbeitslosigkeit, zu wenig Essen und eine schlechte bis kaum vorhandene Gesundheitsversorgung waren nur einige in einer ganzen Reihe von Herausforderungen für die Zivilbevölkerung. Die schweren Angriffe Israels nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober haben die Lage noch einmal deutlich verschärft. Fast die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen sind Kinder.
Durch die laufenden Angriffe Israels ist nach UN-Angaben bereits viel zivile Infrastruktur zerstört oder beschädigt worden. Darunter seien Notunterkünfte sowie Gesundheitseinrichtungen und Anlagen für die Versorgung mit Wasser und Strom. «Die Zeit rennt davon, ehe Sterblichkeitsraten durch Ausbrüche von Krankheiten und den Mangel an Gesundheitsversorung emporschnellen könnten», teilten mehrere UN-Organisationen am Samstag mit.