Sorge um Journalisten in Gaza Internationale Nachrichtenagenturen fordern von Israel Zugang zum Gazastreifen
24.07.2025, 15:20 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/APA Images via ZUMA Press Wire)
Die drei großen internationalen Nachrichtenagenturen AFP, Associated Press (AP) und Reuters sowie der britische Rundfunk BBC haben Israel aufgefordert, Journalisten die Ein- und Ausreise aus dem stark abgeriegelten Gazastreifen zu erlauben. "Wir sind zutiefst besorgt um unsere Journalisten in Gaza, die zunehmend nicht mehr in der Lage sind, sich selbst und ihre Familien zu ernähren", teilten die drei Agenturen und die BBC am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.
"Journalisten müssen in Kriegsgebieten viele Entbehrungen und Härten ertragen. Wir sind zutiefst alarmiert, dass die Gefahr des Verhungerns nun auch dazu gehört", hieß es weiter. "Wir fordern die israelischen Behörden erneut auf, Journalisten die Ein- und Ausreise nach Gaza zu gestatten", erklärten die Agenturen und die BBC. "Es ist unerlässlich, dass die Menschen dort ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden."
Da der Gazastreifen abgeriegelt ist, sind viele Medien auf der Welt auf Text-, Foto- und Videoberichterstattung palästinensischer Reporter für internationale Nachrichtenagenturen wie AFP angewiesen. Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Seitdem konnten nur wenige Journalisten unter strengen militärischen Zensurbestimmungen und in Begleitung der israelischen Armee in den Gazastreifen reisen. Der Organisation Reporter ohne Grenzen zufolge wurden seit Kriegsbeginn mehr als 200 Journalisten im Gazastreifen getötet.
AFP hatte in dieser Woche Schilderungen von Reportern aus dem Gazastreifen veröffentlicht. "Wir haben keine Kraft mehr vor Hunger und Mangel an Lebensmitteln", sagte der AFP-Fotograf Omar al-Kattaa. "Es ist extrem schwierig, in Gaza Lebensmittel zu bekommen", sagte der Videojournalist Jussef Hassuna. "Selbst wenn sie verfügbar sind, sind die Preise um das Hundertfache gestiegen."
Angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen gerät Israel international zunehmend unter Druck. Mehr als hundert Hilfsorganisationen warnten am Mittwoch vor einem massenhaften Verhungern, darunter Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam. Die israelische Regierung erklärte, nicht für die Lebensmittelknappheit im Gazastreifen verantwortlich zu sein. Es gebe eine von der Hamas verursachte künstliche Verknappung. Ein Regierungssprecher warf den Islamisten am Mittwoch vor, die Verteilung von Lebensmitteln zu verhindern und Hilfsgüter für sich selbst zu erbeuten.
Quelle: ntv.de, afp