Kurznachrichten

Konflikt im KongoM23-Rebellen weisen Forderung nach sofortigem Waffenstillstand zurück

20.03.2025, 15:30 Uhr
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(Foto: picture alliance / Middle East Images)

Die M23-Rebellen im Osten des Kongo lehnen den von der kongolesischen und der ruandischen Regierung geforderten sofortigen Waffenstillstand ab. Der gemeinsame Aufruf der Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo und Ruandas, Felix Tshisekedi und Paul Kagame, "betrifft uns nicht", sagte der Anführer des M23-Rebellenbündnisses, Corneille Nangaa, am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters in Goma. Ruanda unterstützt zwar die M23-Rebellen, nach Angaben von Nangaa hat dies aber keinen Einfluss auf die Kriegsführung. Seine Truppen kämpften nicht auf Geheiß Ruandas, sagte Nangaa. "Wir sind Kongolesen, die für ein Ziel kämpfen."

In den seit Jahren anhaltenden Kämpfen zwischen Aufständischen und kongolesischer Armee haben die Rebellen seit Jahresanfang die Oberhand gewonnen. Am Donnerstag bestätigte die Armee die Einnahme der Stadt Walikale. Damit sind die Rebellen so weit nach Westen vorgestoßen wie nie zuvor. Die Stadt mit etwa 15.000 Einwohnern liegt in einem Gebiet, das reich an Rohstoffvorkommen, darunter Zinn, ist. Mit der Einnahme Walikales kontrollieren die Rebellen auch eine Straße, die vier Provinzen im Osten des Kongo verbindet. Sie sind jetzt nur noch 400 Kilometer von Kisangani, der viertgrößten Stadt des Landes, entfernt. Ende Januar hatten M23-Kämpfer die Millionenstadt Goma erobert. Auch die zweite Millionenstadt im Ostkongo, Bukavu, fiel an die Rebellen. Der blutige Konflikt hat seine Wurzeln in den Nachwirkungen des Völkermords in Ruanda 1994 und im Kampf um Bodenschätze.

Quelle: ntv.de, rts