Schon drei gestürzte Präsidenten Mehr als 30 Menschen wegen mutmaßlichen "Putschversuchs" in Kirgistan festgenommen
06.06.2023, 11:11 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
In Kirgistan sind mehr als 30 Menschen festgenommen worden, weil sie angeblich einen Putsch geplant hatten. Wie die kirgisische Sicherheitsbehörde GKNB mitteilte, hatte die Gruppe Unruhen beabsichtigt, "um die Macht gewaltsam an sich zu reißen".
Der GKNB wirft dem Vorsitzenden der nicht im Parlament vertretenen Partei "Eldik Kenech" (Volksrat) vor, der Drahtzieher der über 100-köpfigen Gruppe zu sein und "geheime Treffen organisiert zu haben", um die Machtergreifung zu planen. Nach Angaben der Sicherheitsbehörde sollte die Gruppe zudem "bald finanzielle Mittel aus dem Ausland erhalten".
Seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 sind in der ehemaligen Sowjetrepublik bereits drei Präsidenten gestürzt worden. Das Land gilt wegen Problemen mit Korruption, Vetternwirtschaft und wegen umstrittenen Wahlen als politisch instabil. Kirgistan unterhält enge Beziehungen zu Russland und China.
Erst vor wenigen Tagen hatte EU-Ratspräsident Charles Michel dem Land einen Besuch abgestattet. Der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow hatte ihm gegenüber von einer "Bereitschaft, Hand in Hand mit der Europäischen Union zu arbeiten" gesprochen.
Dschaparow war selbst 2020 nach Unruhen an die Macht gekommen, nachdem er zuvor eine Gefängnisstrafe wegen Entführung abgesessen hatte.
Quelle: ntv.de, AFP