Zwischen 2020 und 2023 Mittelständische Unternehmen deutlich seltener Ziele von Fusionen und Übernahmen
10.10.2024, 10:09 Uhr
In Brandenburg passieren fast 60 Arbeitsunfälle pro Tag. (Archivbild)
(Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa)
Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland sind deutlich seltener als noch vor einigen Jahren Ziele von Fusionen und Übernahmen. Die Anzahl der M&A-Transaktionen im Mittelstand lag zwischen 2020 und 2023 rund 35 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau, wie die staatliche Förderbank KfW am Donnerstag mitteilte.
Wurde 2017 noch ein Höchststand von rund 1300 M&A-Deals in dem Segment erreicht, waren es in der Corona-Krise 2021 nur noch 760 Transaktionen: Seitdem verharrten die Aktivitäten auf niedrigem Niveau. Während früher bei der Mehrheit der M&A-Transaktionen im deutschen Mittelstand auf der Käuferseite ein inländisches Unternehmen stand, hat sich auch das seit der Corona-Krise gewandelt.
Der Anteil deutscher Käufer lag zwischen 2020 und 2023 bei durchschnittlich nur noch 51 Prozent nach rund 61 Prozent zwischen 2005 und 2019. Besonders Unternehmen aus dem europäischen Ausland sind an deutschen KMU interessiert - bei 30 Prozent der Deals sind sie Käufer. Vorneweg: Großbritannien mit einem Anteil von 4,9 Prozent, gefolgt von Schweden mit 3,8 Prozent. An der Spitze der Herkunftsländer stehen allerdings weiterhin Käufer aus den USA. Auf sie entfielen zwischen 2020 und 2023 rund 9,4 Prozent der M&A-Deals im KMU-Segment.
Auf das größte Interesse stoßen deutsche Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Ihr Anteil bei den M&A-Deals liegt bei 33,4 Prozent. "Investoren keines anderen Landes sind so fixiert auf einen speziellen Wirtschaftsbereich wie jene aus China", erläuterte die KfW. Fast sieben von zehn Deals, die chinesische Käufer im deutschen KMU-Segment machten, zielten auf Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe - so etwa Maschinenbauer und Hersteller von Kraftwagen. "Die aktuellen globalen Entwicklungen und Trends erfordern von vielen Unternehmen strategische Veränderungen, teilweise deutliche. Übernahmen, Beteiligungen oder Fusionen mit anderen Unternehmen können einen Beitrag dazu leisten, diese Anpassungen zu meistern", sagte Juliane Gerstenberger, Senior Economist der KfW.
Quelle: ntv.de, rts