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Trotz Verbot vom Satellitenstart Nordkorea startet Rakete mit mutmaßlich zweitem Aufklärungssatelliten

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(Foto: dpa)

Nordkorea hat eine Rakete mit wohl seinem zweiten militärischen Spionagesatelliten gestartet. Der südkoreanische Generalstab teilte mit, er habe am Abend die Flugbahn eines mutmaßlichen Spionagesatelliten entdeckt, der vom wichtigsten Raumfahrtzentrum Nordkoreas im Nordosten des Landes abgefeuert wurde.

Wenige Stunden zuvor hatte Pjöngjang Pläne zum Start "einer Satellitenrakete" angekündigt. Nordkorea hatte die japanische Küstenwache von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt und von einem Startfenster vom (heutigen) Montag bis zum 3. Juni gesprochen.

In einer Erklärung des südkoreanischen Generalstabs hieß es, eine nordkoreanische Rakete sei vor der Westküste der Koreanischen Halbinsel in südliche Richtung gestartet. Vier Minuten nach dem Start seien zahlreiche Fragmente in den Gewässern gesichtet worden. Die südkoreanischen und US-Geheimdienste analysierten, ob der Start erfolgreich war.

Das Büro des japanischen Ministerpräsidenten hob nach dem Start einen für die Insel Okinawa ausgegebenen Raketenalarm auf, da man davon ausgehe, dass die Rakete nicht auf die japanische Region gerichtet war.

Nordkorea hatte im November vergangenen Jahres nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen seinen ersten militärischen Spionagesatelliten "Malligyong-1" in eine Umlaufbahn gebracht. Er habe Bilder von wichtigen Standorten in den USA und Südkorea übermittelt, darunter das Weiße Haus und das Pentagon, teilte das Land mit. Fotos veröffentlichte es jedoch nicht, was Zweifel an der Kapazität des Satelliten aufkommen ließ. Für dieses Jahr hat Machthaber Kim Jong Un den Start dreier weiterer Satelliten für Militärspionage angekündigt, um ein weltraumgestütztes Überwachungsnetzwerk aufzubauen.

Nach Vorgaben der UN sind Nordkorea jegliche Satellitenstarts verboten, da diese als Deckmantel für die Erprobung von Langstreckenraketentechnologie gelten. Nordkorea beharrt jedoch darauf, dass es das Recht habe, Satelliten zu starten und Raketen zu testen.

Quelle: ntv.de, AP

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