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IDMC-Bericht Weltweit Millionen Kinder wegen Flucht ohne Schulbildung

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(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Millionen Kinder und Jugendliche, die wegen Konflikten oder Naturkatastrophen im eigenen Land vertrieben werden, müssen oft ihre Schulausbildung unterbrechen. Ihre Bedürfnisse würden verkannt, weil zu wenig über die Lage von Binnenflüchtlingen bekannt sei, berichtete die Beobachtungsstelle über intern Vertriebene (IDMC) des norwegischen Flüchtlingsrats in Genf.

Sie schätzt, dass mindestens neun Millionen Minderjährige weltweit Gefahr laufen, wichtige Teile ihrer Schulausbildung zu verpassen. Dabei seien für ein Jahr Schulbesuch in besonders betroffenen Ländern pro Kind weniger als 90 Euro im Jahr nötig.

IDMC hat die Lage in 13 Ländern mit vielen Binnenflüchtlingen jetzt für das Jahr 2021 erstmals untersucht. Darunter sind unter anderem Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo und Syrien, wo es jeweils mehr als 1,7 Millionen Vertriebene im Schulalter gab.

Insgesamt gebe es in den 13 Ländern unter den Vertriebenen 14 Millionen Minderjährige zwischen 5 und 17 Jahren, hieß es. Wie viele von ihnen an ihren Zufluchtsstätten in reguläre Schulen gehen oder von den Vereinten Nationen oder Hilfsorganisationen in Flüchtlingslagern unterrichtet werden, sei nicht bekannt. Familien mit mindestens neun Millionen Minderjährigen hätten aber mangels finanzieller Mittel keine Hilfe aus humanitären UN-Programmen bekommen. Das erhöhe das Risiko, dass die Kinder und Jugendlichen nicht in die Schule gehen.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle würde die Unterstützung für ein Jahr Schule in den 13 Ländern pro Kind und Jahr im Durchschnitt zwischen 81 und 92 Dollar (bis zu knapp 89 Euro) kosten. Das wären für alle 14 Millionen Vertriebenen Schulkinder bis zu etwa 1,3 Milliarden Dollar im Jahr.

Quelle: ntv.de, dpa

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