Wirtschaft

AUB-Verfahren Aldi zahlt 50.000 Euro

Aldi will einen Schlussstrich unter die AUB-Geschichte ziehen.

Aldi will einen Schlussstrich unter die AUB-Geschichte ziehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kein Schuldeingeständnis, sondern nur eine schnelle Lösung: Im Zusammenhang mit dem Verdacht der jahrelangen versteckten Unterstützung der Arbeitnehmer-Organisation AUB zahlt Aldi Nord 50.000 Euro. Vor Aldi hatte bereits Siemens mit versteckten Zahlungen an die AUB auf sich aufmerksam gemacht.

Aldi Nord zahlt laut einem Medienbericht 50.000 Euro im Zusammenhang mit einer jahrelangen versteckten Unterstützung der Arbeitnehmer-Organisation AUB. Mit dieser Geldauflage der Staatsanwaltschaft Essen ende ein Ermittlungsverfahren unter anderem gegen den Chef des Handelskonzerns, Hartmuth Wiesemann, bei dem es um den Verdacht von Verstößen gegen das Betriebsverfassungsgesetz ging, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Unter dieser Bedingung habe die Justizbehörde das Verfahren gegen Wiesemann eingestellt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Essen konnte den Sachverhalt am Wochenende zunächst nicht bestätigen. Die Gewerkschaft Verdi, die Wiesemann und andere Aldi-Manager angezeigt hatte, bestätigte die Angaben der Zeitung. Bei Aldi Nord war am Samstag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Das in Essen ansässige Unternehmen verbreitete aber laut SZ eine "Klarstellung": Aldi Nord habe die Geldauflage nur akzeptiert, um das Zeit und Geld kostende Ermittlungsverfahren endlich zum Abschluss zu bringen. Bei Wiesemann liege keine "Schuld" vor. Ohne jegliche Auflage eingestellt habe die Staatsanwaltschaft Verfahren gegen andere Verwaltungsrats-Mitglieder.

Die AUB war lange Zeit von Siemens versteckt finanziert worden, um ein unternehmerfreundliches Gegengewicht zur IG Metall zu schaffen. Auch Aldi Nord habe heimlich Geld gegeben, schreibt die Zeitung. Ein damit finanzierter AUB-Referent habe Aldi-Betriebsräte geschult. Ein strafbarer Verstoß wegen unzulässiger Einflussnahme auf Betriebsratswahlen sei dies jedoch nicht, entschied die Staatsanwaltschaft laut SZ. Wiesemanns Verschulden sei daher "als gering zu bewerten".

Quelle: ntv.de, dpa

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