Am Puls der US-Wirtschaft Amerikaner legen Geld beiseite
30.04.2012, 15:33 Uhr
Blick über den Hudson auf Manhattan: New York City ist nur eines der wirtschaftlichen Zentren der USA.
(Foto: REUTERS)
In den riesigen Einkaufszentren im Hinterland der Vereinigten Staaten zeichnet sich eine bemerkenswerte Entwicklung ab: Die Konsumbereitschaft der US-Bürger fällt schwächer aus als erwartet. Angesichts leicht steigender Einkommen entdecken immer mehr Amerikaner die Lust am Sparen.

Tief im Inneren einer Wal-Mart-Filiale in Chicago: Wenn der Verbraucher weniger ausgibt, nehmen die Unternehmen weniger ein.
(Foto: REUTERS)
Die US-Amerikaner legen jüngsten Konjunkturdaten zufolge mehr Geld auf die hohe Kante: Die Sparquote der privaten US-Haushalte erhöhte sich im März auf 3,8 Prozent, teilten Statistiker aus dem US-Handelsministerium mit. Im Vormonat hatte Washington eine Quote von 3,7 Prozent errechnet.
Die durchschnittlichen Einkommen stiegen im März um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das war etwas mehr als erwartet: Volkswirte hatten sich im Vorfeld auf eine Zunahme um 0,2 Prozent eingestellt. Das zunächst für Februar gemeldete Plus von 0,2 Prozent wurde auf einen Zuwachs von 0,3 Prozent revidiert.
Die Konsumausgaben legten dagegen mit 0,3 Prozent etwas langsamer zu als erwartet. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Für Februar wurde ein revidiertes Plus von 0,9 Prozent genannt, vorläufig war ein Zuwachs von 0,8 Prozent ausgewiesen worden.
Die gute Kauflaune der Verbraucher hatte der US-Wirtschaft im ersten Quartal zu einem robusten Wachstum von auf das Jahr hochgerechneten 2,2 Prozent verholfen. Die Konsumausgaben kletterten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wohl hauptsächlich wegen der um 2,9 Prozent und damit so stark wie seit Ende 2010 nicht mehr.
Die Angaben zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Bürger finden an den Börsen in der Regel starke Beachtung: Der private Konsum steuert fast 70 Prozent zur gesamten bei. Veränderungen bei der Konsumbereitschaft haben damit größere wirtschaftliche Bewegungen zu Folge.
Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Kernindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) ohne die Komponenten Nahrung und Energie, stieg im März im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent. Auf Jahressicht legten die Preise um 2,0 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, DJ/rts