Wirtschaft

672 Stunden ohne Schlaf? Anwälte beklagen Schlafentzug Middelhoffs

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Im November wird der frühere Spitzenmanager Middelhoff zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Im Gefängnis wird der einstige Lebemann als suizidgefährdet eingestuft - und entsprechend überwacht. Eine Tortur, meinen seine Anwälte.

Der in U-Haft sitzende frühere Arcandor-Chef Thomas Middelhoff ist im Gefängnis nach Auffassung seiner Anwälte gut einen Monat vom Schlafen abgehalten worden. Hintergrund ist, dass die Vollzugsbeamten den 61-Jährige alle 15 Minuten überprüft haben sollen, wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine entsprechende Haftbeschwerde berichtet. Unter dem Strich habe Middelhoff 672 Stunden nicht schlafen können. Die Kontrollen hätten sich auf einen Zeitraum zwischen Mitte November und Mitte Dezember erstreckt.

In der Zeitung verteidigte der Gefängnisdirektor das Vorgehen. Middelhoff sei damals als selbstmordgefährdet eingestuft worden."Wenn jemand alles zu verlieren droht, ist das der typische Fall eines Bilanz-Selbstmordes." Daraufhin habe er "die unregelmäßige Beobachtung in Zeitabständen von höchstens 15 Minuten rund um die Uhr angeordnet", sagt er. Nach mehreren Gesprächen mit Middelhoff sei diese Prozedur beendet worden.

Weiter berichtet die Zeitung, dass Middelhoff unter erheblichen gesundheitlichen Problemen leide. Der einstige Spitzenmanager wurde Mitte November 2014 wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt und noch im Verhandlungssaal festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Quelle: ntv.de, jwu

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