Operativ stark, netto schwächer Lufthansa besser als erwartet
02.08.2012, 08:56 Uhr
Hält sich im ersten Halbjahr besser als die Konkurrenz: Die Fluglinie mit dem Kranich auf den Heckflossen.
(Foto: dapd)
Die zivile Verkehrsfliegerei kämpft weiter mit starkem Gegenwind. Die Kosten für Kerosin, der Druck der Konkurrenz und drohende Einbrüche im Frachtgeschäft machen auch der Deutschen Lufthansa schwer zu schaffen. Doch immerhin: Die Gesellschaft verdient Geld, der Ausblick bleibt stabil.
Die Lufthansa hat im zweiten Quartal dank Sparmaßnahmen und guten Geschäften der Servicegesellschaften ihren operativen Gewinn erhöht. Deutschlands größte Airline erwirtschaftete einen operativen Gewinn von 361 Mio. Euro, ein Plus von 27,6 Prozent binnen Jahresfrist. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem operativen Ergebnis von 261 Mio. Euro gerechnet.
Im Zeitraum von April bis Juni kam der Dax-Konzern auf einen Umsatz von 7,89 Mrd. Euro und verzeichnete damit ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unterm Strich verringerte sich der Konzerngewinn allerdings um 23,9 Prozent auf 229 Mio. Euro.
Das Unternehmen strebt im Gesamtjahr weiterhin einen operativen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich an. Etwaige Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit dem laufenden großen Sparprogramm seien darin jedoch noch nicht enthalten, hieß es.
Die Deutsche Lufthansa litt im zweiten Quartal eigenen Angaben zufolge unter den anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen: Die Fluggesellschaft verwies auf hohe Treibstoffkosten, den scharfen Wettbewerb und eine schwächelnde Nachfrage nach Frachtflügen. Diese drei Faktoren hätten einen Großteil der operativen Gewinne aufgezehrt und zu dem scharfen Rückgang beim Nettoergebnis geführt. Analysten waren hier allerdings von einer noch schlechteren Entwicklung ausgegangen.
"Score" kostet Millionen
Bis zum Jahresende sollen nun steigende Einnahmen dazu führen, dass die erwartete Zielmarke beim operativen Gewinn erreicht werden kann. Im Vorjahr hatte die Fluggesellschaft noch ein Plus von 820 Mio. Euro eingeflogen. Der Vorstand rechnet allerdings für sein Sparprogramm "Score" mit Kosten zwischen 100 und 200 Mio. Euro, die das Ergebnis des laufenden Jahres belasten dürften.
Die bemerkenswerten Zuwächse beim operativen Gewinn führt die Lufthansa unter anderem auf die Rücknahme von Flugkapazitäten, die Steigerung der Ticketpreise, die Restrukturierung der maroden Tochter AUA und gute Ergebnisse der übrigen Lufthansa-Töchter zurück.
Die hohen Treibstoffkosten bereiten der gesamten Branche bereits seit geraumer Zeit Kopfzerbrechen. haben in diesem Zusammenhang bereits von tiefen Löchern berichtet, die diese Kosten im zweiten Quartal gerissen hätten. Der Quartalsbericht von Air Berlin - der Nummer zwei im deutschen Markt - wird Mitte des laufenden Monats erwartet.
Quelle: ntv.de, DJ/rts