Wirtschaft

Rekordhoch der Barreserven Buffett kann mit dickem Gewinnplus abtreten

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Das "Orakel von Omaha" bei seiner letzten Hauptversammlung im Mai.

Das "Orakel von Omaha" bei seiner letzten Hauptversammlung im Mai.

(Foto: REUTERS)

Der goldene Handschlag zum Schluss bedeutet bei Investorenlegende Warren Buffett: Die Barreserven seines Unternehmens erreichen Rekordstände, der Gewinn klettert um ein Drittel. So dürfte Buffett sich seinen Abtritt von der großen Bühne vorgestellt haben.

Zum Abschied des Starinvestors Warren Buffett hat sein Unternehmen Berkshire Hathaway die Gewinne kräftig gesteigert. Das Betriebsergebnis stieg im dritten Quartal um 34 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar, wie die Firmengruppe mitteilte. Positiv verlief den Angaben zufolge besonders das konzerneigene Versicherungsgeschäft.

Nach sechs Jahrzehnten an der Konzernspitze will Buffett das Steuer seinem Vertrauten Greg Abel übergeben. Das hatte Buffett im Mai angekündigt. Der Investor will den Verwaltungsratsvorsitz behalten, den er neben dem Chefposten innehat.

Der Nettogewinn Berkshire Hathaways kletterte um 17 Prozent auf 30,8 Milliarden Dollar. Diese Kennziffer spiegelt neben dem operativen Geschäft auch die Börsenkursentwicklung der von Berkshire Hathaway gehaltenen Aktien wider. Darunter befindet sich eine Beteiligung an Apple.

Die Barreserven des Konzerns erreichten ein neues Rekordhoch von 381,7 Milliarden Dollar. Buffett fiel es seit einiger Zeit schwer, an den unsicheren Märkten überzeugende Investmentgelegenheiten zu finden. Deswegen hatte er sein Pulver trocken gehalten.

Im Fokus der Anleger stand vor der Versammlung, ob sich Berkshire von einem zweiten Quartal erholt hat. Das hatte Schwächen in einigen Versicherungs- und Konsumgütergeschäften aufgewiesen. Zudem war mit Spannung erwartet worden, ob das Unternehmen neue Verwendungsmöglichkeiten für seine riesigen Barreserven gefunden hat, zum Beispiel durch Aktienkäufe oder den Rückkauf eigener Aktien. Dazu kam es nicht.

Buffett will an Berkshire-Anteilen festhalten

Buffett übergibt zum Jahresende den Chefposten bei Berkshire Hathaway an seinen Vize Abel. "Ich denke, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Greg zum Jahresende die Leitung des Unternehmens übernehmen sollte", hatte der 94-jährige Buffett im bei der Hauptversammlung angekündigt. Abel habe von seiner Ankündigung nichts gewusst, fügte er hinzu. Er fühle sich geehrt, sagte der 62-jährige Abel, der seit 2018 Vize-Chef ist und 2021 zum voraussichtlichen Nachfolger von Buffett bestimmt wurde.

An seinen Anteilen an Berkshire wolle er festhalten, sagte Buffett damals. Diese sollten nach seinem Tod fast vollständig verschenkt werden. Laut dem Magazin Forbes beläuft sich sein Vermögen auf 168,2 Milliarden Dollar. Fast der gesamte Betrag stecke in Berkshire-Aktien.

Buffett übernahm Berkshire 1965 und baute die Gesellschaft mit seinem langjährigen Freund und Geschäftspartner Charlie Munger auf. Munger verstarb im November 2023. Es wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Buffett erlangte Kultstatus. Wegen seiner Anlageerfolge wurde er als "Orakel von Omaha" bekannt. Berkshire hat seinen Hauptsitz in Omaha, Buffett und Munger wuchsen dort auf. Buffett wohnt immer noch in dem Haus, das er 1958 kaufte.

Neben Apple gehören zu Berkshire Beteiligungen an der Eisenbahngesellschaft BNSF, dem Versicherer Geico, Energieunternehmen, große Immobilienmakler und Einzelhandelsmarken wie Fruit of the Loom.

Quelle: ntv.de, lwe/rts

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