"Einzigartiges" Risiko Analyst empfiehlt, Warren Buffetts Aktien zu verkaufen
28.10.2025, 13:51 Uhr Artikel anhören
Das Vermögen Warren Buffetts wird auf 147 Milliarden Dollar geschätzt.
(Foto: AP)
Das grenzt an Majestätsbeleidigung: Ein Analyst rät Anlegern, die Aktien von Warren Buffetts Investmentvehikel zu verkaufen. Es gebe viele Faktoren, die sich in die falsche Richtung bewegten.
Berkshire Hathaway, das Konglomerat von Investorenlegende Warren Buffett, hat eine seltene Verkaufsempfehlung erhalten. Die Investmentbank Keefe, Bruyette & Woods (KBW) stufte die Aktien von Berkshire von "Marktperformer" auf "Underperformer" herab und verwies auf "viele Faktoren, die sich in die falsche Richtung bewegen", wie "Bloomberg" berichtet. Es ist die einzige Verkaufsempfehlung unter den sechs Analysten, die das Unternehmen dem Finanzportal zufolge beobachten.
Analyst Meyer Shields äußerte in einer Mitteilung, dass "neben unseren anhaltenden Bedenken bezüglich makroökonomischer Unsicherheit und dem historisch einzigartigen Nachfolgerisiko bei Berkshire sich die Aktien schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln werden, wenn Ertragsprobleme auftreten und/oder bestehen bleiben".
Sein Gespür für gute Geschäfte hat Buffett zur Investorenlegende gemacht. Als "Orakel von Omaha" genießt er Kultstatus bei seinen Fans. Der heute 94-Jährige wird nach mehr als einem halben Jahrhundert die Führung seiner Holding Berkshire Hathaway zum Jahresende abgeben. Nachfolger wird Greg Abel. Der 62-Jährige ist seit 1999 bei Berkshire und bekam 2018 die Verantwortung für das Geschäft außerhalb der Versicherungen übertragen.
Riesige Geldreserven
Berkshire war ursprünglich eine kleine Textilfirma. Buffett kaufte sie in den 60er Jahren und verwandelte sie in eine erfolgreiche Beteiligungsgesellschaft. Seine Investitionen entwickelten sich deutlich besser als der Aktienmarkt im Durchschnitt. Von 1964 bis 2024 sei der Börsenwert um mehr als das 55.000-Fache gestiegen, hieß es im jüngsten Berkshire-Jahresbericht. Dem Konglomerat gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen, der Pralinen-Anbieter See's Candies und der Batteriehersteller Duracell. Zudem hält die Holding Beteiligungen an vielen anderen Unternehmen, darunter Apple und Coca-Cola.
Die Investment-Philosophie dahinter ist das sogenannte Value Investing. Dabei wird nur in Unternehmen investiert, deren tatsächlicher Wert über dem aktuellen Marktpreis liegt. Doch in letzter Zeit stieß die langfristige, wertorientierte Erfolgsstrategie an ihre Grenzen. Buffett sagte in den vergangenen Jahren wiederholt, dass er keine passenden Deal-Gelegenheiten im Markt sehe. Die Geldreserven von Berkshire haben inzwischen fast 350 Milliarden Dollar erreicht. Abel kündigte an, unter seiner Führung würden sich die Investment-Ansätze von Berkshire nicht ändern.
Quelle: ntv.de, jga/dpa