Wirtschaft

Achillesferse Raffinerien Chevron erhält Dämpfer

Die Ölbranche boomt derzeit - Chevron hat allerdings mit Problemen zu kämpfen. So gibt es bei der Weiterverarbeitung in den Raffinerien Verluste. Insgesamt muss Chevron im Schlussquartal 2011 einen Gewinnrückgang hinnehmen.

Ungewöhnliche Nachricht aus der Ölbranche: Der US-Konzern Chevron hat im Schlussquartal 2011 einen Gewinnrückgang um 4 Prozent auf unterm Strich 5,1 Milliarden Dollar verbucht. Zwar warf die Öl- und Gasförderung dank hoher Weltmarktpreise mehr Geld ab, doch die Weiterverarbeitung in den Raffinerien entpuppte sich als Verlustgeschäft.

Für Konzernchef John Watson war das letztlich aber nur ein Schönheitsfehler. "Chevron hat aus finanzieller Sicht ein außergewöhnliches Jahr hinter sich", erklärte er. Niemals zuvor habe Chevron so gut verdient. Der Gewinn sprang 2011 um 41 Prozent auf 26,9 Milliarden Dollar hoch. Auch die Konkurrenten hatten sich eine goldene Nase verdient auf Kosten des Autofahrers an der Tankstelle.

Chevron droht derzeit Ungemach in Brasilien. Wegen eines Öllecks vor Rio de Janeiro will die dortige Staatsanwaltschaft den Konzern strafrechtlich verklagen. Gegen Chevrons Brasilien-Chef George Buck sowie weitere Mitarbeiter solle innerhalb weniger Wochen vor einem Bundesgericht in Campos vorgegangen werden, verlautete aus Regierungskreisen. Auch gegen das Bohr-Unternehmen Transocean, dessen Anlage bei der Operation eingesetzt wurde, dürfte Anklage erhoben werden. Es liegt nun am zuständigen Richter, die Anklage anzunehmen.        

Ein Chevron-Sprecher wies das Vorhaben als unbegründet zurück. Der Konzern sei zuversichtlich, dass sich bei Begutachtung aller Fakten ein angemessener und verantwortlicher Umgang mit dem Vorfall herausstellen werde. Ein Transocean-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Nach Chevron-Angaben entwichen im November durch das Bohrloch 2400 Barrel Öl in den Ozean.  Erst kürzlich wurde Chevron in Brasilien wegen der Ölverschmutzung auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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