Wirtschaft

"Die Märkte sind wild" Credit Suisse sorgt für Kursverluste an den US-Börsen

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Richtig Freude machen die Börsen derzeit nicht.

(Foto: REUTERS)

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Probleme bei der Schweizer Großbank Credit Suisse setzen den Börsen zu. An der Wall Street rauschen vor allem die Aktien von Finanzinstituten in die Tiefe. Anleger blicken mit Sorge auf die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed.

An den US-Börsen geht es abwärts. Der wichtigste Grund: Die Credit Suisse. Kaum schien die Pleite der US-Bank SVB zumindest für den Moment abgehakt - auch nach diversen Unterstützungsmaßnahmen der US-Notenbank für die Branche - kommt eine neue Hiobsbotschaft für den Sektor. Der größte Anteilseigner der Schweizer Bank, die Saudi National Bank, schließt aus, zusätzliches Geld in die Credit Suisse zu pumpen.

Der Dow-Jones-Index verliert 1,4 Prozent auf 31.716 Punkte, der S&P-500 fällt um 1,3 und der Nasdaq-Composite um 1 Prozent. Besonders unter Druck stehen Finanzinstitute. Der S&P-500-Subindex der Banken gibt knapp 4 Prozent nach. Goldman Sachs verlieren 4,4 und JPMorgan 3,7 Prozent. Die Aktien kleinerer Banken fallen zum Teil zweistellig.

Schon an den europäischen Börsen hatten die Nachrichten rund um Credit Suisse für Kursverluste gesorgt. Die Aktien der Bank brachen zeitweise um 30 Prozent ein. Am gestrigen Dienstag hatte das Management erhebliche Schwächen bei der Finanzberichterstattung in den zurückliegenden zwei Jahren eingeräumt und das auf mangelhafte interne Kontrollen zurückgeführt.

"Die Märkte sind wild. Wir bewegen uns von den Problemen der amerikanischen Banken zu denen der europäischen Banken, allen voran der Credit Suisse", sagte Carlo Franchini, Chef der Geschäftskundensparte der Banca Ifigest. Die Probleme des Schweizer Kreditgebers trugen dazu bei, den europäischen Bankenindex auf den niedrigsten Stand seit Anfang Januar absacken zu lassen.

Zinspolitik sorgt für Gesprächsstoff

Dabei hatte es zunächst nach einer Beruhigung nach dem SVB-Debakel ausgesehen, ehe die Lage um die Credit Suisse eskalierte. Nun rückt die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed kommende Woche noch stärker in den Fokus als bisher. Der Hintergrund: Die schnellen und großen Zinsschritte der vergangenen Monate hatten die Bank SVB in Schwierigkeiten gebracht. Lange galt es an den Finanzmärkten als weitgehend sicher, dass die Fed die Zinsen um weitere 25 Basispunkte nach oben schrauben wird. Angesichts der Probleme bei einigen Banken wächst nun die Erwartung, dass die US-Notenbank eine Pause einlegt und die Zinsen diesmal unverändert lässt.

In die Karten spielen könnten der US-Notenbank neue Preisdaten. Die Erzeugerpreise sind im Februar um 0,1 Prozent gefallen, während Volkswirte im Schnitt mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Das kann als Zeichen für nachlassenden Inflationsdruck interpretiert werden. Zugleich entsprach der Einzelhandelsumsatz exakt den Erwartungen, während das Konjunkturbarometer Empire-State-Index deutlich schlechter als gedacht ausgefallen ist.

Angesichts der Sorgen rund um die Banken und die potenziellen Folgen für die Wirtschaft geraten die Ölpreise massiv unter Druck. Sie fallen um bis zu 4,6 Prozent.

Eine Gewinnwarnung lässt die Aktie von Guess um mehr als 11 Prozent fallen. Der finanziell angeschlagene Großhändler Boxed wägt derweil zwischen einem Verkauf des Unternehmens oder einem Insolvenzantrag ab. Die Aktien sacken um rund 40 Prozent ab. Ein enttäuschender Ausblick drückt den Kurs des Technologieunternehmens Luna um 22 Prozent. Dagegen zeigt sich Smartsheet nach einem starken vierten Quartal zuversichtlich, auch im ersten Quartal kräftig zu wachsen. Die Aktien legen rund 12 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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