Kahle Stellen in der Industrie Deutschland verliert Jobs
15.03.2010, 11:56 UhrIm Personalbestand der deutschen Industrie treten die Folgen von Auftragsflaute und Wirtschaftskrise immer deutlicher zu Tage: Die Kopfstärke sinkt auf den tiefsten Stand seit Jahren. Auch Löhne- und Gehälter bewegen sich rückläufig.

Erst fehlen nur Aufträge, dann fehlt plötzlich der Arbeitsplatz: Schiffbau-Experten könnten ein Lied davon singen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die deutsche Industrie beschäftigt so wenige Mitarbeiter wie seit mindestens fünf Jahren nicht mehr. Das Verarbeitende Gewerbe zählte im Januar noch gut 4,9 Millionen Beschäftigte - 251.500 oder 4,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. "Das ist der niedrigste Stand seit Einführung dieser Statistik 2005", sagte ein Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes. Berücksichtigt werden seither nur noch Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern, davor lag die Grenze bei 20.
Die Wirtschaftskrise macht fast allen großen Branchen noch zu schaffen, besonders aber den Herstellern von Metallerzeugnissen. Sie zählten 8,8 Prozent weniger Mitarbeiter als vor Jahresfrist. In den beiden größten Industriebranchen stehen ebenfalls deutlich weniger Menschen in Lohn und Brot: Die Autoindustrie zählte 5,3 Prozent weniger Mitarbeiter, die Maschinenbauer 5,6 Prozent weniger.
Lediglich in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie stieg die Zahl der Beschäftigten um 1,7 Prozent. In der Chemiebranche fiel der Stellenabbau mit 1,6 Prozent vergleichsweise gering aus.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden nahm ebenfalls um 4,9 Prozent ab auf rund 591 Millionen. Allerdings zählte der Januar diesmal einen Arbeitstag weniger. Die Bruttolöhne und -gehälter sanken um 3,8 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de, rts