Wirtschaft

Umstrukturierung fällt aus EY will sich doch nicht aufspalten

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EY gehört mit einem Umsatz von 45,4 Milliarden Dollar neben KPMG, Deloitte und PwC zu den "Big Four" der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften.

EY gehört mit einem Umsatz von 45,4 Milliarden Dollar neben KPMG, Deloitte und PwC zu den "Big Four" der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften.

(Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB)

Seit Jahren warnen Aufsichtsbehörden vor Interessenskonflikten, wenn Wirtschaftsprüfer die von ihnen geprüften Unternehmen zugleich beraten. Bei Ernst & Young gibt es deswegen schon lange Bestrebungen, den Konzern aufzuspalten. Doch die sind jetzt plötzlich vom Tisch.

Die Prüfungs- und Beratungsgeschäftsgesellschaft Ernst & Young hat ihren Plan zur eigenen Aufspaltung gestoppt. Die US-Partner hätten gegen den Vorschlag Einspruch erhoben, berichteten das "Wall Street Journal" und die "Financial Times". Mit der angekündigten Aufspaltung wollte EY den Forderungen vieler Aufsichtsbehörden entgegenkommen, die zunehmend Interessenkonflikte fürchten, wenn Wirtschaftsprüfer die von ihnen geprüften Unternehmen zugleich beraten.

Die Ablehnung beendet die seit mehr als einem Jahr andauernden Bemühungen, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in einen Beratungs- und einen Wirtschaftsprüfungsbereich aufzuteilen. Die Bemühungen hatten bis zum Frühjahr dieses Jahres an Fahrt aufgenommen, bis die US-Partner den Plan nun blockieren. Die Big-Four-Gesellschaft teilte die Entscheidung in einer Mitteilung an die Partner mit, die der "Financial Times" vorlag.

Der Plan mit dem Codenamen "Project Everest" war im September von der globalen EY-Führung genehmigt worden und hätte die größte Umstrukturierung in der Wirtschaftsprüfungsbranche seit mehr als zwei Jahrzehnten bedeutet. In der von der 18-köpfigen EY-Geschäftsführung unterzeichneten Mitteilung heißt es, EY sei entschlossen, in Zukunft eine andere Lösung anzustreben.

Umsatz von 45,4 Milliarden Dollar

"Die globale Geschäftsleitung ist nach wie vor entschlossen, zwei Weltklasse-Organisationen zu schaffen, die die Prüfungsqualität, die Unabhängigkeit und die Wahlmöglichkeiten der Kunden weiter verbessern", heißt es in dem Schreiben. "Wir sind jedoch darüber informiert worden, dass der US-Exekutivausschuss beschlossen hat, das Projekt Everest nicht weiterzuverfolgen. In Anbetracht der strategischen Bedeutung des US-Mitgliedsunternehmens für Project Everest stellen wir die Arbeit an dem Projekt ein." EY arbeitet als globales Netzwerk von Mitgliedsfirmen, aber der Plan musste für jedes Land einzeln genehmigt werden.

EY gehört mit seinen 365.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 45,4 Milliarden Dollar neben KPMG, Deloitte und PwC zu den "Big Four" der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften, die sich die Prüfung großer, internationaler Unternehmen fast vollständig teilen.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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