Wirtschaft

Energie als treibender Faktor Erzeugerpreise im Euroraum geben weiter nach

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Was ein Produkt ab Fabriktor kostet, also bevor es weiterverarbeitet wird oder im Supermarkt landet, ist ein wichtiger wirtschaftlicher Indikator.

Was ein Produkt ab Fabriktor kostet, also bevor es weiterverarbeitet wird oder im Supermarkt landet, ist ein wichtiger wirtschaftlicher Indikator.

(Foto: picture alliance/dpa)

Infolge des Kriegs in der Ukraine explodieren die Kosten für Energie und viele Rohstoffe. Die Preise ab Fabriktor steigen zeitweise um mehr als 40 Prozent. Seit kurzem aber sinken sie wieder, zuletzt so stark wie lange nicht. Dieser Rückgang dürfte irgendwann auch bei den Verbrauchern ankommen.

Die Preise der Erzeuger im Euroraum sind im August spürbar gesunken und lassen auf nachlassenden Inflationsdruck schließen. Die Produzentenpreise in der Industrie gingen um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Das ist der deutlichste Preisrückgang seit 2009.

Im vergangenen Sommer waren die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten, im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend war vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Energie und Rohstoffe zeitweise drastisch verteuert hat. Seither sind die Preise aber wieder gefallen: Energie verbilligte sich im August um 30,6 Prozent, im Juli ergab sich ein Rückgang um 24,2 Prozent.

In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können somit ein früher Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise sein. Auch Vorleistungsgüter waren günstiger als vor einem Jahr. Für Investitions- und Verbrauchsgüter musste allerdings mehr gezahlt werden. Die Verbraucherpreise im Euroraum waren im September nur noch um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen - der niedrigste Wert seit Oktober 2021. Im August hatte die Inflationsrate noch bei 5,2 Prozent gelegen.

In den Zahlen spiegelt sich neben der schwächelnden Konjunktur die Serie von Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) wider. Die Währungshüter haben seit Sommer 2022 die Schlüsselsätze bereits zehn Mal in Folge angehoben - zuletzt Mitte September um einen viertel Prozentpunkt. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz liegt damit bei 4,00 Prozent. Zuletzt hatten die Notenbanker allerdings angedeutet, dass der Zinssatz damit seinen Gipfel erreicht haben könnte.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa/rts

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