Wirtschaft

Investitionen kommen später Fiat bekennt sich zu Italien

Seit Fiat-Boss Marchionne entschieden hat, ein angekündigtes Investitionsprojekt von 20 Milliarden Euro zu streichen, herrscht Endzeitstimmung in Italien. Jetzt gibt ein Krisengespräch bei Regierungschef Monti Anlass zur Hoffnung.

Fiat-Chef Sergio Marchionne kehrt Italien nicht den Rücken.

Fiat-Chef Sergio Marchionne kehrt Italien nicht den Rücken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz des massiven Absatzeinbruchs in Europa will der italienische Autobauer Fiat im Land bleiben und bei einem Aufschwung des Marktes auch in neue Modelle investieren. Das versicherte die Spitze des Turiner Konzerns bei einem fünfstündigen Treffen mit Regierungschef Mario Monti und seinen Fachministern in Rom. Fiat verpflichtet sich, die Präsenz der Gruppe in Italien zu erhalten, gestützt auf eine finanzielle Sicherheit, die vor allem von außereuropäischen Aktivitäten getragen würden. Gewerkschaften erklärten, das seien Absichtserklärungen, man wolle aber Klarheit.

Monti hatte Fiat-Chef Sergio Marchionne und Präsident John Elkann nach Rom gerufen, um die massiven Probleme des Autobauers und die Sorgen um den Standort Italien zu beraten. Er wollte Aufschluss über das weitere Engagement in Italien, nachdem Fiat zuvor angekündigt hatte, einen überarbeiteten Investitionsplan präsentieren zu müssen.

Fiat will sich anstrengen

Fiat verwies in einer gemeinsamen Mitteilung darauf, man habe in den vergangenen Jahren fünf Mrd. Euro in Italien investiert und wolle weiter vor allem für Exporte in außereuropäische Länder im Land Autos bauen. Regierung und Unternehmen werden nach Wegen suchen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Fiat zu stärken. Finanzielle Hilfen der Regierung seien dabei nicht gefordert worden, heißt es.

Angesichts der tiefen Absatzkrise auf dem europäischen Automarkt und vor allem in Italien könnte Fiat eines oder mehrere seiner fünf Werke im Land schließen, hatte es zuvor geheißen. Ein im Jahr 2010 aufgestellter Investitionsplan von 20 Mrd. Euro bis 2014 in Italien sei nicht zu halten, teilte Fiat vor gut einer Woche mit.

Monti will die Gewerkschaften davon überzeugen, beim Erhalt des Standorts Italien mitzuhelfen. Sie sollten "sich darum bemühen, die Produktivität mit dem Ziel erhöhter Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern", hatte er auf die Frage gesagt, wie er Marchionne von einem Abbau abhalten könnte. Während Italien in der Rezession ist, hält sich Fiat nur dank des US-Partners Chrysler noch über Wasser.

Quelle: ntv.de, dpa

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