Wirtschaft

Milliarden-Offerte aus den USA Fonds bringt Zooplus-Aktie ins Galoppieren

Das Wohlergehen ihrer Haustiere lassen sich Menschen in beinahe allen Ländern viel Geld kosten.

Das Wohlergehen ihrer Haustiere lassen sich Menschen in beinahe allen Ländern viel Geld kosten.

(Foto: picture alliance / Andreas Gora)

Die Liebe des Menschen zum Tier ist bekannt - und ein Milliardengeschäft. Daran will nun auch ein US-Investmentfonds mitverdienen. Für den deutschen Haustierversorger Zooplus blättern sie drei Milliarden auf den Tisch. Mit den Aktionären gehen im Anschluss die Pferde durch.

Der US-Investmentfonds Hellman & Friedman (H&F) kauft den Onlinehändler für Tierbedarf Zooplus. H&F werde den Aktionären von Zooplus 390 Euro pro Aktie bieten, teilte das Unternehmen mit. Damit beläuft sich die Offerte auf rund drei Milliarden Euro. Beide Unternehmen hätten bereits eine Investitionsvereinbarung unterzeichnet. Die Geschäftsführung von Zooplus unterstütze das Angebot und werde das Unternehmen auch weiterhin leiten. Am Aktienmarkt sorgte die Offerte für ein Kursfeuerwerk. Die Papiere sprangen um bis zu 43 Prozent auf 398,20 Euro und lagen damit über dem Hellman-Angebot.

Zooplus
Zooplus 250,00

Zooplus ist nach eigenen Angaben der nach Umsatz größte Onlinehandel für Tierbedarf in Europa. Das Unternehmen ist demnach in 30 europäischen Ländern präsent und hat mehr als acht Millionen Kunden - fünf Millionen von ihnen haben demnach 2020 mehr als zweimal Katzenfutter oder Hundeleinen bei Zooplus bestellt. Im Angebot sind Produkte für Hunde, Katzen, Vögel, Hamster, Pferde sowie "andere pelzige und nicht pelzige Freunde".

Hellman & Friedman hatten sich in der Vergangenheit bereits mehrfach an deutschen Unternehmen beteiligt - darunter Axel Springer und AutoScout24. "Durch Hellman & Friedman können wir zeigen, was wir drauf haben", sagte Firmenchef und -gründer Cornelius. Er erhofft sich durch die Übernahme vor allem Investitionen in das Wachstum. Diese seien in der derzeitigen Struktur nicht immer im großen Stil möglich gewesen.

Investitionen sind auch nötig. Zwar hat Zooplus von der Corona-Krise und dem damit einhergehenden Online-Boom profitiert und im vergangenen Jahr die Erlöse um 18 Prozent auf zuvor nie erreichte 1,8 Milliarden Euro hochgeschraubt und peilt für dieses Jahr rund 2,1 Milliarden Euro an. Doch der Markt ist stark umkämpft und Konkurrenten wie Fressnapf, Pets At Home aus Großbritannien oder Tausendsassa Amazon wuchsen ebenfalls deutlich.

Mit Hilfe von Hellman & Friedman will Patt nun in Eigenmarken, Technologie, Marketing und Logistik investieren und nicht mehr so stark auf "kurz- und mittelfristige Gewinne" schauen. Das Potenzial sei riesig, sagte Patt. "Ein Drittel aller Europäer besitzt ein Haustier." Schätzungen zufolge werde der Markt für Tierbedarf bis 2030 auf 50 Milliarden Euro in Europa wachsen.

Unter anderem der Vorstand wie auch der langjährige Zooplus-Investor Maxburg Beteiligungen dienten Hellman & Friedman bereits rund 17 Prozent der Aktien an. "Wir glauben, dass das Unternehmen den richtigen Partner gefunden hat", sagte Maxburg-Partner Moritz Greve.

Läuft alles wie geplant, kann die Übernahme noch im laufenden Jahr über die Bühne gehen. Danach soll das 1999 gegründete Unternehmen von der Börse genommen werden, um die Neuaufstellung zu meistern - weiterhin unter der Führung von Patt.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts

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