E-Autos als "Wachstumstreiber" Infineon stockt die Prognose auf
01.08.2018, 11:02 Uhr
Chip-Produktion für Autobauer, Industrie und Konsumgüterhersteller: Blick in den Reinraum am Infineon-Standort Dresden.
(Foto: © Infineon)
Gestützt auf starke Zahlen blickt der Halbleiterhersteller Infineon zuversichtlich in die Zukunft. Die anschwellende Nachfrage aus der Autoindustrie verhilft dem Dax-Konzern zu steigenden Umsätzen. Die Prognose für das Gesamtjahr wird aufgestockt.
Der deutsche Hightech-Konzern Infineon hat in seinem dritten Geschäftsquartal von einem starken Geschäft mit Halbleitern für die Automobilindustrie profitiert. Für das gesamte Geschäftsjahr wird Infineon optimistischer, im vierten Quartal dürfte die Marge deutlich zulegen.
"Infineon ist weiter auf Erfolgskurs", erklärte Vorstandschef Reinhard Ploss. "Der nun wieder stärkere Dollar gibt uns zusätzlichen Rückenwind." Der Markt für Elektromobilität bleibe ein "Wachstumstreiber", hieß es. Stark gefragt seien zudem Antriebe für Industriemaschinen sowie Lösungen für Haushalts- und Heimwerkergeräte, die zunehmend batteriebetrieben seien. "Wir erwarten einen weiter steigenden Bedarf unserer Kunden nach unseren Produkten und immer hochwertigeren, integrierten Lösungen", erklärte Ploss.
Der Umsatz erreichte im Zeitraum von April bis Juni 1,94 Milliarden Euro, ein Plus von 6 Prozent jeweils zum Vorjahreszeitraum und zum zweiten Quartal. Die operative Marge erreichte 18,3 Prozent. Unter dem Strich verdiente Infineon 271 Millionen Euro.
Das waren 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, aber ein Einbruch von 41 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Im Vorquartal hatte allerdings ein hoher Sonderertrag aus dem Verkauf von Geschäftsteilen an das US-Unternehmen Cree die Zahlen nach oben gezogen.
Im anlaufenden vierten Geschäftsquartal rechnet der Konzern mit einem weiteren Umsatzwachstum in einer Spanne von 1,0 bis 5,0 Prozent - abhängig von den bekannten Risiken durch Währungseffekte. Infineon verbucht einen Großteil seiner Einnahmen in US-Dollar, während die Kosten überwiegend in Euro anfallen.
Geschäfte in vier "Segmenten"
Im vorherigen Geschäftsjahr lag der Wechselkurs durchschnittlich bei 1,11 Dollar und war damit "deutlich vorteilhafter für die Ergebnisentwicklung" bei Infineon als im laufenden Jahr. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnen die Buchhalter mit einem Durchschnittskurs von 1,20 Dollar. Aktuell notiert der Euro knapp unter der Marke von 1,17 Dollar.
Die gute Entwicklung der Nachfrage und der steigende Dollar, heißt es bei Infineon, hätten zu einem Anstieg der Umsätze in allen vier Konzern-Segmenten geführt. Infineon unterteilt seine Geschäfte in die Zulieferer-Sparte Automotive (ATV) sowie die Steuerungssparte Industrial Power Control (IPC), das Verbrauchergeschäft Power Management & Multimarket (PMM) und die sicherheitstechnischen Chip-Produkte aus dem Bereich Chip Card & Security (CCS).
Quelle: ntv.de, sgu/dj