Wirtschaft

KKR baut Anteil aus Investor nimmt Axel Springer von der Börse

Springer will in Zukunft stark wachsen - vor allem auf digitalen Märkten.

Springer will in Zukunft stark wachsen - vor allem auf digitalen Märkten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach seinem Einstieg bei Springer will der US-Investor KKR nun weitere Aktien erwerben - und den Medienkonzern von der Börse nehmen. KKR hätte dann zwar die Mehrheit bei Springer, käme aber dennoch nicht an Friede Springer vorbei.

Der Medienkonzern Axel Springer will sich von der Börse zurückziehen. Der US-Großaktionär KKR biete den Aktionären 63 Euro ja Aktie in bar, um das Unternehmen vom regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zu nehmen, teilte Springer mit. Dies entspreche dem Angebotspreis unter dem vorangegangenen Übernahmeangebot, welches im Dezember abgeschlossen wurde.

Der Rückzug von der Börse setzt ein vorheriges öffentliches Erwerbsangebot voraus, so dass die Aktionäre ihre Aktien vor der Einstellung der Börsennotierung noch veräußern können, hieß es dazu in der Mitteilung. Der Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hatte im vergangenen Jahr eine strategische Partnerschaft mit Axel Springer vereinbart und 44,9 Prozent der Anteile an dem Konzern erworben. Daraufhin hatten Ende des Jahres die Kartellbehörden grünes Licht für die Übernahme gegeben.

Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR hatte schon bei ihrem Einstieg bei Springer erklärt, man werde dem Unternehmen den Rückzug von der Börse vorschlagen. Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner halten zusammengerechnet weitere 45,4 Prozent des Grundkapitals von Axel Springer. Der Mitteilung zufolge wollen sie keine ihrer Aktien verkaufen. Auch die Enkel des Verlagsgründers wollen die Anteile, die noch in ihrem Besitz sind, offenbar nicht verkaufen. KKR will nun möglichst viele der restlichen Anteile von der Börse nehmen.

Springer will langfristigen umbauen

Dass der Investor damit potenziell eine Mehrheit beim Medienhaus erringen könnte, versuchten alle Beteiligten von Anfang an als unbedeutend abzutun. Lieber sprachen sie von einer "Partnerschaft", bei der "eine Seite nicht ohne die Zustimmung der anderen Seite in wesentlichen Fragen entscheiden kann", hatte Vorstandschef Döpfner bereits vor dem Einstieg von KKR gesagt. Vereinbart wurde ein Vetorecht Friede Springers bei wichtigen Entscheidungen.

Springer will durch die strategische Kooperation mit KKR langfristig stark wachsen, vor allem im digitalen Geschäft. KKR steigt mit rund 2,9 Milliarden Euro ein und nimmt Springer nun von der Börse. Das soll dem Konzern den möglichen Spielraum für große langfristige Investitionen geben und von kurzfristigen Gewinnerwartungen lösen. Wegen des Umbaus, aber auch wegen schwächerer Geschäfte in bestimmten Bereichen senkte der Konzern bereits letztes Jahr seine Umsatzziele.

Neben den journalistischen Inhalten verfolgt der Konzern schon länger verstärkt digitale Rubrikengeschäfte. In diesem Bereich kann Springer schon jetzt stabile Wachstumsraten vorweisen, er bringt mittlerweile den größten Teil der Konzerngewinne ein. Dennoch soll es in den nächsten drei Jahren Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro in "Wachstumsprojekte" der Journalismussparte geben - vor allem in eine Live-Video-Strategie von "Bild" und in mehr bezahlte Inhalte beim Online-Auftritt der "Welt". Zum Springer-Konzern gehören neben den Zeitungen "Bild" und "Welt" unter anderem das Jobportal stepstone oder die Vergleichsbörse idealo.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa/rts/DJ

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