Wirtschaftspolitik auf französisch Italien plant Abwehrfonds
03.04.2011, 13:03 Uhr
Strategisch wichtig: Milch aus Italien.
(Foto: REUTERS)
EU-Mitglied Italien will künftig nicht tatenlos zusehen, wenn ausländische Investoren nach einheimischen Unternehmen greifen. Nach dem Vorbild der Franzosen plant Rom einen Staatsfonds, der strategisch wichtige Unternehmen schützen soll. Als erster Schützling ist der Milch-, Eis- und Käsekonzern Parmalat im Gespräch.

Ernste Worte unter Finanzministern: Christine Lagarde aus Frankreich (rechts) spricht am Rande des EU-Ministertreffens am 21. März mit Giulio Tremonti.
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Die Regierung in Rom treibt ihre Pläne zur Einrichtung eines Staatsfonds voran, der strategisch wichtige Unternehmen vor Übernahmen aus dem Ausland schützen soll. Als Beispiel für die Konstruktion diene der französische Fonds Strategique d'Investissment (FSI), sagte Finanzminister Giulio Tremonti. Finanzielle Unterstützung solle in Teilen durch die Staatsholding CDP gewährleistet werden. In diesem Topf lagern rund 235 Mrd. Euro. Der neue Fonds soll auch Privatinvestoren offenstehen.
Der französische FSI hat ein Volumen von rund 20 Mrd. Euro. 49 Prozent gehören dem französischen Staat, 51 Prozent der Staatsholding Caisse de Depots.
Der Mechanismus dient der Verteidigung von Unternehmen wie dem Milcherzeuger , der sich derzeit gegen die Übernahme durch den französischen Konkurrenten Lactalis wehrt.
Eine Finanzspritze der CDP bei Parmalat könnte weitere Partner in einem italienischen Konsortium überflüssig machen, das Anteilseigner Intesa Sanpaolo derzeit zur Verteidigung zusammenstellt.
Quelle: ntv.de, rts