Wirtschaft

Süße Kakaoprodukte für alle Ivorer eröffnen ihre erste Schoko-Fabrik

Kakao ist das "braune Gold der Elfenbeinküste.

Kakao ist das "braune Gold der Elfenbeinküste.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kakaobohnen sind das größte Exportgut der Elfenbeinküste. Über ein Drittel der weltweiten Kakaoernte fahren die Ivorer ein. Nur: Selber haben sie bisher kaum Schokolade gegessen. Das soll sich nun mit einer neuen Fabrik und Fließbandproduktion ändern.

Die Elfenbeinküste, größter Kakao-Produzent der Welt, hat ihre erste Schokoladenfabrik. Präsident Alassane Ouattara weihte die Fabrik, in der Schokoladentafeln, Schokoaufstrich und Kakaopulver am Fließband hergestellt werden, in Abidjan ein. Obwohl die Kakaoproduktion in dem westafrikanischen Land seit Jahrzehnten der wichtigste Wirtschaftsfaktor ist, wurde Schokolade bislang kaum konsumiert. Nur vereinzelt boten kleine Chocolatiers in der Metropole Abidjan kaufkräftigen Kunden Edelschokolade zu hohen Preisen an.

Dies soll sich mit der neuen Fabrik ändern: "Wir wollten in der Lage sein, Schokolade für Ivorer, Afrikaner und vor allem Westafrikaner zu machen", sagte Ouattara nach einem Rundgang durch die Produktionsanlage. Die Elfenbeinküste produziert mehr als 35 Prozent der weltweiten Kakaoernte und fuhr im vergangenen Jahr eine Rekordernte von mehr als 1,7 Millionen Tonnen ein.

Doch weiterverarbeitet wurde der Kakao bislang nur im Ausland. In der Schokoladenfabrik, die umgerechnet sechs Millionen Euro kostete, können jetzt pro Jahr 10.000 Tonnen Schokolade direkt im Herkunftsland der Kakaobohnen hergestellt werden.

Kakao, das "braune Gold" der Elfenbeinküste, macht 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus und mehr als die Hälfte der Exporte. Nach Angaben der Weltbank sorgt das Kakaogeschäft auch für zwei Drittel aller Arbeitsplätze und Einkommen. Nach den Worten von Handelsminister Jean-Louis Billon bekommen die Menschen seines Landes jetzt "mehr und mehr Zugang zu einem Produkt, das aus dem eigenen Land kommt, weltweit verkauft wird, und das lange verboten war".

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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