Wirtschaft

Abramowitsch, Deripaska, Potanin Kampf um Norilsk Nickel beendet

Norilsk Nickel, einer der Perlen der russischen Industrie

Norilsk Nickel, einer der Perlen der russischen Industrie

(Foto: REUTERS)

Norilsk Nickel gilt seit dem Zerfall der Sowjetunion als Filetstück der russischen Industrie. Die Privatisierung macht eine ganze Generation von Unternehmern reich. Der Chefposten des weltgrößten Nickel- und Palladium-Produzenten ist deshalb umkämpft. Nun scheint eine Lösung gefunden, dank des Chelsea-Eigners und Milliardärs Abramowitsch.

Der Machtkampf beim russischen Bergbau-Konzern Norilsk Nickel ist beendet. Der langjährige Miteigentümer Wladimir Potanin übernimmt den Chefposten des weltgrößten Nickel- und Palladium-Produzenten, wie das Unternehmen mitteilte. Damit soll die erbitterte Fehde mit einem anderen russischen Oligarchen im Eigentümerkreis, Oleg Deripaska, beigelegt werden.

Potanin wurde einstimmig gewählt. Er sagte, er wolle bis zu zwei Jahre im Amt bleiben. Gleichzeitig soll Norilsk - ebenfalls lange ein Streitpunkt - in den nächsten Jahren rund die Hälfte des operativen Gewinns (Ebitda) als Dividende ausschütten.

Abramowitsch als Treuhänder

Die Kompromisse wurden durch den Einstieg des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch möglich. Der Besitzer des Londoner Fußball-Clubs FC Chelsea agiert als eine Art Treuhänder, kontrolliert 20 Prozent der Stimmrechte - mehr als ihm eigentlich für seine Beteiligung zustehen. Er soll - ganz im Sinne des Kreml - eine Art Puffer zwischen den bisherigen Streithähnen sein.

Der 51-jährige Potanin ist laut "Forbes"-Liste mit einem geschätzten Vermögen von 14,5 Mrd. Dollar auf Platz 46 der reichsten Menschen der Welt. Norilsk Nickel betreibt seine Bergwerke vor allem in dem an Bodenschätzen reichen Norden Russlands. Das Unternehmen hat heute einen Börsenwert von fast 30 Mrd. Dollar.

Schon unmittelbar nach Zerfall der Sowjetunion galt es als Filetstück der Industrie. Die Privatisierung machte eine ganze Generation von Unternehmern reich. Präsident Wladimir Putin versucht aber nach und nach den staatlichen Einfluss auf wichtige Industrieteile zurückzugewinnen.

Quelle: ntv.de, rts

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